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ungarischen Staatsbahnen ein Grab, in dem die Gerippe eines vornehmen Kriegers und
seines Pferdes nebst Schmucksachen zum Vorschein kamen. Dieser Fund ist im ungarischen
Nationalmuseum hinterlegt. Päßtö hat 5.111 meist römisch-katholische Einwohner. Schon
im XII. Jahrhundert wurden hier die Cistercienser angesiedelt und erhielten ein Besitzthum,
das sie noch heute inue haben. Ihr stockhohes Kloster ist ein ansehnliches Gebäude des
Ortes. Päßtö ist ein lang hingestreckter Ort. Seine Hauptstraße, welche die Heves-Nögräder
Landstraße durchzieht, ist fast ein Kilometer lang. Der zwischen der Zagyva und dem
Kövecsesbach gelegene Ort ist in der Mitte vom Mühlbach durchschnitten. An der
St. Lorenzkirche aus dem vorigen Jahrhundert sind das Interessante die Bruchstücke
einer früheren gothischen Kirche. Aus der Reihe der meist dörflichen Häuser ragen einige
große und schmucke Gebäude hervor: das stockhohe Stadthaus, die staatliche Bürgerschule,
ein paar stockhohe Privathäuser und das Schloß der Grafen Almässy, in dessen 12 Joch
großem Park sich ein Fischteich befindet. In srühererZeit war auch hier blühender Weinbau;
die Erneuerung der zerstörten Weingärten geht nur langsam vor sich. Die Leute leben jetzt
meist von ihrer Arbeit an den Staatsbahnen, von Brennholzmachen und Eichenrinde-
schälen. Die Jahr- und Wochenmärkte sind gnt besucht und der Handel recht lebhaft.
Nördlich von Päßtö, zu beiden Seiten der Nögräder Landstraße, liegt Tar. Es ist
bemerkenswerth wegen seines Eseviezethales, wo zwei ergiebige Sanerbruunen aufgehen.
Der obere ist stärker und reiner, sein Wasser wird in Menge ringsum verschickt. Hier ist auch
der Bruch von Bausteinen. Südlich der Kirche von Tar, die über einem steilen Abhang
erbant ist, steht seitwärts eine hohe Steinmauer mit zwei Fensterlücken, vom Volke das
„Schloß" genannt. Dieser Höhe gegenüber öffnet sich auf der Nögräder Seite das enge
Thal von Samfonhäza, an dessen Ende sich auf ödem Kalkgipfel die Ruine der Burg
Samsonhäza erhebt.
Oberhalb von Päßtö liegt westlich der Landstraße das Dorf Haßnos. Es hat
1.734 Einwohner, Glashütten und eine Burgruine. Östlich von Haßnos strebt ein drei-
facher Berggipfel auf: der Ägasv är, Ovär und Nyikom. Burg Haßnos war Stamm-
besitz der längst ausgestorbenen Familie Haßnosy, der auch Tar und Päßtö gehörten.
Der Burgherr von Haßnos wurde auch von den Königen Wenzel und Karl Robert besucht,
die um die Freundschaft des mächtigen Geschlechtes Rätold warben. Als die letzten
Haßnosy in der Schlacht bei Mvhäcs gefallen waren, fielen ihre Güter in weiblicher
Linie an andere Geschlechter, zum Theil auch legte der Fiscus die Hand auf sie, und von
diesem erwarb sie später die Familie Almässy. Von Päßtö gibt es einen interessanten
Ausflug nach der Burg Haßnos, von wo man den Gipfel des Ägasvär besteigt, dann
längs des Grates auf den Galya tetö kommt und an der Nordseite desselben zur
Parader Glashütte hinabsteigt. Erwähnenswerth ist die Höhle des Ägasvär, vom Volke
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Band 21
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (6)
- Band
- 21
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.25 x 21.79 cm
- Seiten
- 500
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch