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Heimkehr von der Feldarbeit.
der auf dem Preßburger Reichstag von 1825 nach der großen Stiftung des Grafen
Stephan Szechenyi für die Akademie die Reihe der Zeichnungen mit 8000 Gulden begann.
Desgleichen 1802 der Kanzler und spätere Kronhüter Baron Nikolaus Vay, der als
Staatsmann im öffentlichen Leben Ungarns eine so große Rolle gespielt hat. Seit einem
halben Jahrhundert hat sich die Obergespanswürde des Comitats in dieser Familie
gleichsam fortgeerbt. Jenseits der Gemarkung von Alsö-Zsoleza beginnt ein Schauplatz
großer geschichtlicher Ereignisse. In Sajö-Lad steht noch das alte Kloster mit seiner
angebauten Kirche, wo vor vierthalb Jahrhunderten das berühmteste Mitglied des
Paulinerordens, Abt Georg Martinuzzi, seine großen Pläne für die Geschicke Ungarns
spann. Die Sorgfalt pietätsvoller Nachkommen hat den alten Altar, die Bilder und die
Armleuchter in der Kirche bis jetzt vor dem Verderben bewahrt. Auch die mit meisterhaften
Intarsien geschmückten, der Überlieferung nach von ihnen eigenhändig verfertigten Kircheu-
stühle der Mönche stehen noch unberührt an ihren alten Plätzen. Das Klostergebäude
und das zugehörige Vermögen sind dem Religionsfonds zugefallen. Östlich von Sajo-Lad
liegen die Dörfer Belsö- und Külfö-Böes, an beiden Ufern des Hernäd, in das
Zempliner Gebiet eingekeilt. Von dem Hügel, der sich in der Gemarkung erhebt,
behauptet das Protokoll der resormirten Kirche, er bedecke die Gebeine derer, die zur Zeit
Ferdinands I. und Zäpolyas einem türkischen Gemetzel zum Opfer fielen. Südlich von
Sajö-Läd und dem jenseits des Flusses gelegenen Sajö-Petr i liegt in fruchtbarer Ebene
der Marktflecken Onod, einst Besitz der Familie Räköezi. Der größte Theil seiner
Gemarkung gehört den Grafen Erdödy, die auch in der Umgebung bedeutende Güter haben.
Von der einst berühmten Burg am Sajöuser stehen nur noch kahle Mauern (siehe das Bild
in Band II, Seite 267). An den Namen Onod knüpfen sich große geschichtliche Erinnerungen.
Die wichtigste und verhäugnißvollste ist der 11. April 1241, an welchem Tage Batu-Khan,
der Mongole, das Heer König Belas IV. auf der Pußta Mohi (oder Muhi) bei Onod
vernichtend schlug. Die Pußta Mohi ist jetzt den Gemarkuugeu zweier Dörfchen, Poga und
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Band 21
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (6)
- Band
- 21
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.25 x 21.79 cm
- Seiten
- 500
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch