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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 244 -
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244 ist für die Ernährung des Volkes wie fiir den Markt sehr wichtig. Sporadischer ist der Anbau von Raps, Zuckerrüben und seit einigen Jahren von Cichorie, die seit der Errich- tung einer Surrogatkaffeefabrik zu Kaschau in Aufnahme kam. Der Obstbau ist allgemein, doch ist das Obst meist von mittlerer Sorte und genügt nur dem örtlichen Bedarf. Wichtiger war früher der Weinbau. Die Weine von Szikßö, Aßalö und besonders Szäutö stritten mit denen der Hegyalja um die Palme. Da kam vor etwa 20 Jahren die Phyllo- xera und zerstörte in ganzen Landstrichen die Weingärten. Am besten widerstanden ihr die der Kaschauer Gegend, deren Gewächs jedoch im Allgemeinen nicht hervorragend ist. Nördlich von Kaschau reift die Rebe nicht mehr. Vieh- und Schafzucht waren blühend und einträglich, bis die Commassirung den Gemeinweiden ein Ende machte, beziehungsweise sie größtentheils in Äcker verwandelte. Jetzt stehen Pferde- und Viehzucht im Vordergrunde. Die Waldwirthschaft ist nach Umfang und Ergebnissen sehr ansehnlich. Auf dem Eserehät, dem Tornaer Kalkgebirge und der östlichen Bergkette ziehen sich die Eichen- uud Buchenwälder meilenweit hin; das Schmöllnitz-Kaschaner Gebirge ist unten meist mit Laubwald, obenhin aber mit ungeheueren Fichtenwaldungen bedeckt, so daß für Bau- zwecke, wie zum Brennen endloses Material abfällt. Die Berge und Wälder bieten auch dem Wild die günstigsten Lagerplätze; doch ist es trotzdem selten genug, besonders in den südlicheren Gegenden, aber selbst in den großen Fichtenwaldungen des Nordens. An Mineralien ist das Comitat ziemlich reich. An Eisenerz werden im Schmöllnitz- Kaschaner Gebirge jährlich 70.000—80.000 Metercentner gewonnen, Kupfererz kommt von Ober-Metzenseisen, silberhaltiges Antimonerz von Arany-Jdka, Antimonit von Jäßö-Mindßent; auch im Eperies-Tokajer Gebirge wird zu Telkibänya Bergbau betrieben. Guter Sandstein wird längst des Tornabaches gebrochen, Kalktuff bei Görgö, Kalkstein zum Brennen und Bauen bei Zfarnö, Szepsi, Jäßö und Rndnok. Kürzlich wurde bei Somodi ein Kohlenbergwerk eröffnet. Vorzüglicher Rhyolith-Tuff, gute Porzellanerde nnd Trachytsorten werden in der Gegend von Telkibänya gewonnen, Mühlsteine bei Szalancz und Rank. Die Eisen- und Kupfererze werden in den nördlichen Thälern durch etwa 200 Hämmer verarbeitet. Wann diese schöne, mit so mannigfaltigen Naturschätzen gesegnete Gegend sich als Comitat constitnirt hat, ist nicht mit Sicherheit bezeugt. Die Geschichte meldet bloß, das Heruädthal habe zu den großen Besitzungen des Geschlechtes Aba gehört, die zum anderen Theile am Fuße der Matra, im jetzigen Heveser Comitate, gelegen hätten. Daß diese beiden Gegenden vor Alters zusammenhingen, ist auch durch gemeinsame Ortsnamen bezeugt, die schon in den ältesten päpstlichen Zehentregistern vorkommen und noch jetzt in Abaüj,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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