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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 245 -
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245 wie in Heves bestehen. Solche Namen sind: Karäcsond, Halmaj, Encs, Fügöd, Mera, Bakta, Csäny, Zsadäny und andere. Der Besitz des Geschlechtes Aba im Hernadthale erstreckte sich weit über die jetzigen Comitatsgrenzen. Im Norden reichte er in das jetzige Säroser Comitat hinein. Abaüj als Comitat wurde gegen Ende der Regierung Bilas IV., nach der Abtrennung von Säros und Heves, auf das bloße Hernad- thal beschränkt. Anfangs, bei der Organisirung der Comitate, hieß Abaüj bloß Ujvar; dann erhielt es, als eines der Stammnester des Geschlechtes Aba, den Namen Aba-Ujvär. Damit hängt ohne Zweifel die Entstehung des noch jetzt existirenden Dorfes Abaüjvär im oberen Theile des Comitates, unterhalb von Kaschau, zusammen, wo der das Comitat verwaltende Gespan, als auf seinem erwählten Amtssitz, eine Burg erbaute, die wohl nur eine Erdburg sein konnte und Ujvär (neue Burg) genannt wurde, weil dort offenbar schon früher irgend eine andere Burg bestanden hatte. Das Comitat Abaüj war nicht groß; 1785 wurde ihm im Westen das kleine Comitat Torna angegliedert, doch dauerte diese Verbindung nur fünf Jahre lang. Im Jahre 1850 vereinigten sich die beiden Comitate zum zweiten Male, aber erst 1881 endgiltig. In älterer Zeit war auch das Toruaer Comitat größer. Es gehörte dazu ein beträchtliches Stück der angrenzenden Comitate Gömör und Borsod. Jetzt ist es gerade groß genug, um einen einzigen Bezirk des in sechs Bezirke getheilten Comitats zu bilden. Die geschriebene Geschichte des Comitats beginnt eigentlich zu Beginn des XVI. Jahrhunderts, nach der Schlacht bei Mohäcs, und erwähnt in dichter Folge große, meist kriegerische Ereignisse, in denen die Rolle Kaschans auf ganz Oberungarn, ja auf das ganze Land zurückwirkte. Dahin gehören besonders die Religionszwistigkeiten, dann die jahrhundertlangen Kämpfe um Freiheit und nationales Leben, deren Stürme 47 Gemein- den vernichteten und die magyarische Bevölkerung in den nördlichsten Theilen des Comitates dermaßen verminderten, dass in der Kaschaner Gegend jetzt viele Orte von rein magyarischem Namen slovakische Bewohner haben, die besonders seit Anfang des vorigen Jahrhunderts an Stelle der ausgerotteten oder verscheuchten Magyaren angesiedelt wurden. Das Abaüj-Toruaer Comitat hat 180.000 Einwohner, die sich auf 264 Gemeinden vertheilen. Unter diesen gibt es eine Stadt und 10 Marktflecken, die übrigen sind Dörfer, die meist so dicht beisammen liegen, daß man von einem günstigen Standpunkt aus gleich 10 bis 15 überblicken kann. Die große Mehrzahl der Bevölkerung, 120.000, sind Magyaren; dazu kommen 10.000 Deutsche, 46.000 — 47.000 Slovaken und ein ganz geringer Bruchtheil von anderer Nationalität. Die Deutschen wohnen meist in den nord- westlichen, die Slovaken besonders in den rauheren nördlichen und nordöstlichen Gegenden, während der Rest den Magyaren zugehört. Ein interessantes Volkselement sind die Zigeuner; 3.600 — 3.700 Köpfe stark und meist ansässig, sprechen sie gewöhnlich die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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