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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
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247 Der Hauptort für Handel und Gewerbe ist Kaschan. Auf dem flachen Lande begegnet man nur stellenweise einer gewerblichen Anlage oder Fabrik. Das Kleingewerbe wird überall betrieben, doch größtentheils nur für den localen Bedarf. Die Hausindustrie geht bei der Billigkeit der Fabrikswaare immer mehr zurück; immerhin sind Holzarbeiten und Schnitzerei, Spinnen und Weben, hie und da auch das Sticken Lieblingsbeschäftigungen des Volkes geblieben. Recht zahlreich sind, namentlich in Kaschan, die Geldinstitute: Banken, Sparkassen, Creditverbände. Die Straßen, die das Comitat nach allen Richtungen durchschneiden, sind gut gehalten. Die wichtigste war früher die Landstraße durch das Hernädthal, welche Kaschau im Süden über Miskolcz mit Budapest, im Norden über Eperies mit Galizieu verbindet. Bis 1860 sah man hier ganze Karawanen schwerer Lastwagen, die den größten Theil des Waarenverkehrs besorgten. Im Sommer des genannten Jahres wurde jedoch die Miskolcz-Kaschauer Linie der alten Theißeisenbahn eröffnet, die überall der Landstraße parallel lief und den Fuhrmann (kui-inan; os) verdrängte. Noch jetzt ist diese Bahn die Haupteisenbahn des Comitats, gehört aber der ungarischen Staatseisenbahn zu. Ihr schließt sich seit 1870 die Kaschau-Oderberger Eisenbahn an, die nördlich von Kaschau das Comitat verläßt; dann die Linie Legenye-Mihalyi-Kaschau, die das Hernädthal mit dem Bodrogthale verbindet, ferner die Kaschau-Toruaer Vicinalbahn, der sich neuerdings die Torna-Miskolczer oder Bödvathalbahn angeschlossen hat und von der bei Szepsi eine Flügelbahn durch das obere Bödvathal nach Metzenseisen abzweigt. Einige Kilometer östlich von Miskolcz erreichen Landstraße und Eisenbahn den Südrand des Comitates Abaüj-Torna; dann schwenken beide plötzlich nach Norden ab und betreten alsbald das schöne Hernädthal. Das erste Abaüjer Dorf an der Eisenbahn ist die große Gemeinde Onga, am flachen, fruchtbaren Ufer des Bärsonyos. Über seinen hübschen Häuserreihen steigt weithin sichtbar der schlanke Thurm der resormirten Kirche auf, eines Baues vom Ende des vorigen Jahrhunderts, dem sich noch einige schloßartige Herrenhäuser anschließen. Dann erweitert sich das Thal, wird immer reizender, und an seiner Westseite erscheint, einem niederen, aber breiten Bergvorsprung zu Füßen gelagert, der Marktflecken Szikß ö, an der Landstraße und Eisenbahn. Szikßo ist eine alte Stadt, Urkunden nennen es schon zu Beginn des XIII. Jahrhunderts. Einst war es durch Erdschanzen und auch Basteien gegen kriegerische Angriffe befestigt. Später war es bloß die große gothische Kirche der Reformirten in der Mitte des Ortes, deren steinerner Mauergürtel und breiter Wassergraben der Bevölkerung einen Zufluchtsort sicherten. Die gewaltige Kirche, nach der Überlieferung ein Hussiteubau aus dem XV. Jahrhundert, besteht noch heute, sammt ihrem kreisrunden, von Schießscharten durchbrochenen Steinwall; der breite Wassergraben jedoch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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