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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 250 -
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250 der schönen Pechy'schen Curie zu Alsö-Käzsmärk sind mehrere interessante Familienbildnisse und zwei prächtig mit Gold und Silber gestickte Seidenkleider aus dem vorigen Jahr- hundert aufbewahrt. Weiter oben folgt Räsony, eines der ältesten Dörfer des Comitats. Es hat noch den Rest eines mittelalterlichen Gebäudes im romanischen Stil auszuweisen. Das Thal wird immer enger und es folgt ziemlich weit oben das gleichfalls alte Dorf Felsö-Gagy, Stammsitz und Besitzung der berühmten, bereits erloschenen Familie Gagyi, aus dem Geschlechte Aba. Auf dem Hügel über dem Dorfe steht eine römisch- katholische Kirche aus dem vorigen Jahrhundert. In die Wand des Chores ist der Grab- stein Ladislans Gagyis aus dem Jahre 1381, mit dem Wappen des Geschlechtes Aba eingemauert. Auch eine Benediktinerabtei bestand einst hier; der noch jetzt verliehene Titel „Abt von Gagy" bewahrt ihr Andenken. Wo einst das Schloß der Familie Gagyi stand, erhebt sich jetzt eine schöne neuzeitliche Curie, deren 100 Joch großer Park wegen seines Reichthums an malerischen Motiven weithin berühmt ist. Über Käzsmärk schwenkt man wieder in das Hernädthal zurück, wo links das Dorf Csobäd liegen bleibt. Diesem beinahe gegenüber liegt rechts, an Flanke und Rücken des zum linken Hernadufer niedersteigenden Berges, die Gemeinde Felsö-Dobßa, in deren Gemarkung eine steinzeitliche Erdburg und eine reiche Ansiedlnng der Bronzezeit entdeckt wurden. Die Gemeinde hat einen guten Steinbruch, aber schon am jenseitigen, östlichen Abhang des Erdrückens, im schönen Thale des Szerencsbaches. Dort liegt auch östlich, am Fuße eines zeltförmigen Berges, der Marktflecken Abaüj-Szäntö, nach Kaschau die größte Ortschaft des Comitats, mit 4.200 Einwohnern. Szantö war einst ein berühmter Weinort, aber die Phylloxera hat Alles verwüstet. Die neuen Pflanzungen sind noch nicht weit gediehen. Dennoch ist sein Weinhandel neben dem Getreidehandel wichtig geblieben. Als besondere Sehenswürdigkeit sei der berühmte Keller eines Großhändlers erwähnt; er ist fast anderthalb Kilometer lang und noch jetzt ein reiches Schatzhaus der kostbarsten Hegyaljaer Weine. Szantö ist hübsch gebaut, es hat eine römisch- und eine griechisch- katholische, eine resormirte, eine evangelische (A. E.) Kirche und eine Synagoge. Die Bevölkerung treibt größtentheils Landbau, doch gibt es auch zahlreiche Gewerbs- und Kaufleute. Die trefflich eingerichtete Dampfmühle ist eine ansehnliche industrielle Anlage. In der Gemarkung der Stadt beginnt der Aranyos, eine gewaltige Eichen- und Buchenwaldung, die sich dann meilenweit nach Osten und besonders nach Norden erstreckt. Dicht bei Szantö liegt nordöstlich das Dörfchen Czekehäza. Hier wurde in der Refor- mationszeit die erste protestantische Kirche Ungarns erbaut. Interessant ist die resormirte Kirche zu Büd, einem westlich am rechten Hernädnser gelegenen Dorfe; sie ist ein romanisches Baudenkmal, also in dieser Gegend eine Seltenheit. Auf dem Plateau von Büd stand in der Steinzeit eine Erdburg, und im Thale unterhalb des Dorfes hat man
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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