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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 264 -
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264 Forschungen beweisen jedoch, daß das langsame, aber stetige Nagen des Szärbaches den Felsriß hervorgebracht hat. Die Felswände der Thalschlucht fallen beiderseits im Winkel von durchschnittlich 65 Grad hinab und sind an der Mündung 600 Meter hoch, nach innen aber stufenweise immer niedriger. Von den überaus steilen Felswänden, die stellen- weise ganz in einander zu passen scheinen, sind ungeheuere Trümmermassen hinuntergerollt und liegen am Grunde der Schlucht als gewaltige Barrikaden, durch die sich der kleine Bach in malerischen Schnellen und Stürzen seinen Weg sucht. Ähnlich ist die nur um einen halben Kilometer kürzere Klamm von Äj, vor deren ausgeweiteter Mündung das Dorf Äj liegt. Auch dieses Thal ist schwindlig tief und stellenweise noch enger als das oben geschilderte, so daß neben dem Bach aus seinem Grunde nicht einmal für einen Fußpfad Raum bleibt, sondern Stnfen in die Felswand geschlagen werden mußten, um das Hinüberklettern aus einer Ausbuchtung in die andere zu ermöglichen. Am Fuße des südlichen kuppelsörmigen Bergvorsprunges, mit dem der zwischen beiden Thalschluchten niederwärts ziehende Gebirgsgrat endet, liegt am Vereinigungspunkte der breiten Thäler der Bödva und Torna der Marktflecken Torna mit 1500 Einwohnern, einst Hauptort des Tornaer Comitats, jetzt Sitz des Tornaer Bezirkes. Unter seinen Gebäuden ragt das große alterthümliche, kürzlich restanrirte Keglevich'sche Schloß hervor, in dessen ausgedehntem Park sich ein 5 Joch großer See mit lauem Wasser befindet. Die ziemlich zahlreiche Intelligenz des Ortes besitzt einen Club, in dem es lebhaft hergeht, eine Jagdgesellschaft, einen Frauenverein, einen Bibliotheksverein und eine Sparcafse. Der benachbarte Berg- vorsprung trägt die malerische Ruine der Burg Torna. Die Erbauer und ersten Besitzer der Burg waren die Tornay. Im Jahre 1440 folgten ihnen die Bebek, nach deren Aussterben (1567) die Burg königlicher Besitz wurde. Im Jahre 1652 fiel sie in Türkenhand uud wurde später von den Kuruczen genommen, die sie aber an Leslie, einen Feldherrn Leopolds I., verloren. Im Jahre 1683 erstürmte Thököly die Burg, und zwei Jahre später nahm sie der kaiserliche General Schultz, der ihre Schutzwerke schleifen ließ. Seitdem steht sie verödet, doch haben ihre starken Mauern großenteils noch jetzt die einstige stolze Höhe. Die Ortschaft hatte in der Zeit der religiösen Verfolgungen schwer zu leiden, besonders als die Keglevich ihre Grundherren wurden, welche die Gegen- reformation kräftig förderten. Der Verkehr von Torna ist sehr lebhaft, da hier die Kaschau- Tornaer und Torna-Miskolczer Eisenbahn zusammentreffen. Die nächste Station der letzteren ist gegen Osten das gut bevölkerte Dorf Somodi , wo der Bischof von Rosenau ein Sommerschloß besitzt. Die Hauptmerkwürdigkeiten des Ortes sind aber eine in der Gemarkung befindliche Kohlenmine und etwas weiter, im hübschen Thale des Migliucz- baches, ein stark besuchtes Bad. Weiter östlich liegt in der geräumigen Mündung des oberen Bödvathales der Marktstecken und Bezirkssitz Szepsi mit alterthümlichen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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