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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 272 -
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272 1891er Volkszählung 71 38 Procent. Zwei Drittel der Bevölkerung sind römisch- katholisch; die übrigen gehören vier Bekenntnissen an: dem griechisch-katholischen, evangelischen Augsburger Consession, resormirten und mosaischen. Die Intelligenz, die Handel- und gewerbetreibenden Classen überwiegen so stark, daß die Zahl der mit Urproduktion Beschäftigten verschwindend klein ist. Demgemäß ist das öffentliche und sociale Leben der Stadt sehr entwickelt und hat einen vornehmen Anstrich, auch ist es für einen großen Theil Oberungarns maßgebend nnd leitend geworden. Es gibt gegen 60 Vereine, welche literarische, künstlerische, kulturelle, volkswirtschaftliche, sociale und menschenfreundliche Ziele verfolgen. Die Geschichte des Ursprungs von Kaschan ist unbekannt. Schon in der Völker- wandernngszeit bestand da eine Niederlassung; Gräber aus dieser Zeit wurden in der Gemarkung erst vor kurzem aufgedeckt. In der Geschichte Ungarns kommt Kaschau erst seit der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts vor. Damals bestand es noch aus zwei Nachbardörfchen: Kassa und Fel-Kassa. Später vereinigten sie sich, wurden zur Stadt erhoben, und diese bevölkerte sich mit deutschen Ansiedlern, die in der Ärpädenzeit fort- während nach dieser Gegend einströmten. Der erste Freibrief der Stadt ist von Btta IV. aus dem Jahre 1249; er nennt sie re^ia" und bestätigt ihr auch schon ein älteres Privileg. Dann folgen neue Privilegien von Stephan V., Karl Robert, Ludwig dem Großen und Matthias, aber die Bedeutung der Stadt wuchs stetig schon durch ihre Lage am Knotenpunkte des Verkehrs zwischen Unter- und Oberland. Zu Anfang des XIV". Jahrhunderts wurde sie mit Schutzwerken umgeben, die sie thatsächlich zum Schlüssel Oberungarns nach dieser Seite hin machten. Im Jahre 1347 wurde sie zur königlichen Freistadt ernannt, mit dem Rechte, Waaren aufzuhalten und Märkte zu haben. Seit 1335 hielten die Edelleute der Comitate Abaüj und Säros ihre Versammlungen häufig in Kaschau ab, obgleich es noch nicht Comitatssitz war, und dies trug nicht wenig zum Ansehen der Stadt bei. Im XV. Jahrhundert war sie schon besser befestigt; damals wurde der Böhme Giskra, als Geueralcapitän der Königin, ihr Herr. Die wichtigste Rolle Kaschans und der bewegte, an großen Ereignissen reiche Theil seiner Geschichte beginnen hauptsächlich im XVI. Jahrhundert. In Kaschau schlug die Reformation zuerst Wurzel; von hier gieng auch die Literatur der neuen Lehren aus; dafür trat dann freilich die Gegenreformation hier am gewaltthätigsten auf. Der königliche Feldherr Belgiojofo nahm 1604 den Protestanten mit Brachialgewalt ihre Kirchen weg, darunter auch die St. Elisabeth-Kathedrale, und bewog dadurch die damals noch größtentheils protestantische Stadt, sich dem Fürsten Bocskay von Siebenbürgen anzuschließen, der gerade damals sein Banner zur Vertheidigung der nationalen und kirchlichen Freiheit entfaltet hatte. Von da an ist die Geschichte Kaschaus mit den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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