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Maschinenschlosserei jährlich 1 Million Kilogramm Roheisen, 650.000 Kilogramm
Gußeisen und 1 Million Kilogramm Schweißeisen erzeugen. Weiter unten liegt die Stadt
Göllnitz (Gölniezbanya), mit 3.920 deutschen (Gründlern) und slovakischeu Einwohnern.
Sie ist von sanfter abgedachten, rundlichen, waldbedeckten Bergkuppen umgeben und von
dem Burgberg überragt, der die Trümmer der Thurzö-Burg trägt. Göllnitz ist die
Urahne der sieben Bergstädte (Wagendrüssel, Schwedler, Einsiedet, Stooß, Schmöllnitz,
Krompach), war lange ihre Bannerträgerin und Sitz des gemeinsamen obersten Berg-
gerichts. Diese Städte bildeten den Kern der administrativ und auch hinsichtlich der
Gerichtsbarkeit selbständigen Zipser Montangegend; später schlössen sich ihnen noch
mehrere kleinere Bergwerksorte an. Von den 50 Göllnitzer Gruben sind jetzt nur noch die
vierzehn zur Herrschaft des Erzherzogs Friedrich gehörigen Eisen-, Kupfer- und Fahlerz-
gruben in Betrieb. Die Eisenindustrie ist in Göllnitz ansehnlicher, sie beschäftigt in fünf
Ketten-, Eisen- und Zeugschmiedewaarenfabrikeu 442 Arbeiter. Die Stadt richtete im
Jahre 1894 eine elektrische Kraftübertragung für Kleingewerbezwecke ein, die erste derartige
Anlage in Ungarn. Eine halbe Stunde von hier liegt in waldigem Thalkessel das amnnthige
Thnrzo-Füred, am Ufer eines anderthalb Joch großen künstlichen Sees. Dieser
Badeort gehört einer Actiengesellschast. Von Göllnitz gelangt man nach der Bergwerks-
anlage Marienhütte (Märiahuta), wo die 6 bis 7 Millionen Kilogramm Eisenstein,
welche die Gruben des Erzherzogs Friedrich jährlich liefern, geröstet und dann zu fernerer
Verarbeitung nach den schlesischen Eisenfabriken der erzherzoglichen Herrschaft versandt
werden. Weiterhin öffnet sich links ein Seitenthal mit dem Dorfe Zsakarocz (Zakarfalva).
Erzherzog Friedrich hat hier zur Beförderung der Bergwerksprodnete eine Zahnradbahn
und eine Drahtseilbahn angelegt. Bei Margitsalva verbreitert sich das Göllnitzthal und
mündet in das Hernadthal.
DerRanm zwischen denFlüssenHernad,Popper uudTärcza ist durch das Leutschau-
Lublauer Gebirge ausgefüllt, dessen Gesammtmasse beinahe ganz auf Zipser Gebiet
liegt. Sein Hauptabschnitt, der auch Wasserscheide ist, beginnt über dem Dorfe Biirgerhof
(Dvorecz) mit dem Kreuzberg (Gehol, 1.060 Meter) und streicht in nordwestlicher Richtung,
der Hohen Tatra parallel bis Schambron (Feketeküt). Ungefähr in seiner Mitte erhebt sich
der Jävorberg (1.204 Meter), und über diesen hinaus geht von dem Hauptbergzug ein
Seitenzweig nordwärts ab, der fächerförmig nach mehreren Richtungen ausstrahlt und
plötzlich in das Popperthal abfällt. Die höchsten Gipfel beider Linien sind: der Repißko
(1.250 Meter), der Simeny bei Jakobsau (Jakubjäu, 1.291 Meter), der Nadelberg
(Tühegy, Jhla, 1.284 Meter), der Schwarze Berg (Feketehegy, 1.291 Meter). Jeder
einzelnen Kuppe schließen sich, den Zähnen eines Kammes vergleichbar, gegen Nordwest
und Südost ausstrahlende, mit dichtem Tann bedeckte Seitenzweige an, und diese wieder
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Band 21
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (6)
- Band
- 21
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.25 x 21.79 cm
- Seiten
- 500
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch