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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 306 -
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306 Albin Csäky, das im geschmackvoll angelegten Park steht und einen malerischen Blick auf die Ruinen der Zipser Burg bietet. An der Kirchdrauf-Leutschauer Landstraße liegt, von kahlen Kalkhügeln umgeben, das dem Zipser Capitel gehörige Bad S ib ra ; seine Quelle ist reich an kohlensaurem Kalk und Glaubersalz. Unmittelbar dabei liegt das Bad Baldöcz mit kohlensänrehältiger Eisenquelle. Dann berührt die Landstraße das Dorf Gorg (Görgö), wo Graf Hilarins Csäky einen großen Park mit nenerbantem Schlosse und eine Musterwirthschaft besitzt. Sechs Kilometer weiter folgt Leutfchau (Löcse), der Comitatssitz, ans einem Hügel am engen Thale des Leutfchbaches. Es hat 6.370 Einwohner, ist Sitz der Verwaltungs-, Finanz- und Baubehörden, des Stuhlrichteramtes und Gerichtshofes, hat ein kön. Obergymnasium, eine Staats-Oberrealschnle und eine staatliche höhere Töchterschule, ist Sitz des Zipser Historischen Vereines, besitzt ein Casino und andere Culturinstitute, zahlreiche industrielle Unternehmungen und eine Flügelbahn, ist also ein Ort von bedeutendem Verkehr. Wohlerhaltene öffentliche und Privatgebäude aus alter Zeit, sowie der starke Mauerwall der Stadt berichten noch von der reichen, mächtigen Hauptstadt der alten „Zipser Sachsenprovinz". Die Sachsen sollen die alte Stadt südlich vom Stand- orte der jetzigen, im XII. Jahrhundert unter Geza II. gegründet haben. Diese wurde jedoch von den Tataren zerstört, worauf im Jahre 1245 das heutige Leutschau erbaut wurde. Von hier zog Karl Robert 1312 an der Spitze der Sachsen gegen Matthäus Csak zu Felde, und ihnen hauptsächlich war er, was er später auch dankbar anerkannte, für seinen Sieg bei Rozgony verpflichtet. Unter den Anjon gelangten in Leutschau, als Umschlagplatz für Waaren, Handel und Gewerbe zu starker Entwicklung. Später litt es durch die Hussiten, gegen die König Matthias einen siegreichen Feldzug führte. Im XV. Jahrhundert wurde Leutschau ein Hauptort Oberungarns. Im XVII. Jahrhundert unterstützte es als beinahe rein prote- stantische Stadt immer die nationalen Erhebungen. Zur Zeit Franz Räköczis II. über- stand es seine letzte Belagerung, 1709—1710, und fiel nur durch Verrath in die Hände des kaiserlichen Heerführers Lösselholtz; doch hatte die dreimonatliche Belagerung die Festungswerke stark beschädigt. Von der alten dreifachen Stadtmauer und den drei mit Wachtthürmen befestigten Thoren sind noch stattliche Überreste erhalten; die „Zwinger" zwischen den Mauern sind freilich jetzt in Obstgärten verwandelt. Der Hauptplatz (Ring) bildet ein längliches Viereck von dichtgereihten, zum Theil schmalen und langen Häusern; in seiner Mitte steht die römisch-katholische Pfarrkirche, ein interessanter gothischer Bau, nahebei auch die Kirche der Evangelischen A. C. und das berühmte Rathhaus im Renaissancestil. Die bemerkenswerthen Alterthümer der Pfarrkirche sind: die überaus werthvollen Flügelaltäre, deren Architektur, Plastik und Malerei gleicheBeachtung verdienen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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