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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
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320 Preßburg und Wien zogen, sowie der kaiserlichen Heere, die in entgegengesetzter Richtung marschirten. Alle zogen sie hier durch. Im Jahre 1803 wurden das Große und das Kleine Comitat gesetzlich vereinigt, im Jahre 1876 aber hörteu die selbständigen Jurisdiktionen des Districts der 16 Zipser Städte, der königlichen Freistädte Leutschau und Käsmark, sowie der privilegirten Berg stadt Göllnitz auf, und es bildete sich endgiltig das heutige Zipser Comitat. Die Zipser Sachsen. Die Zipser Bevölkerung deutscher Abstammung, etwa 45.000 Köpfe stark, ist in zwei gesonderten Gruppen angesiedelt. Die größere wohnt in den beiden ehemaligen königlichen Freistädten, den 16 Zipser Städten nnd in 15, durch das obere und untere Popperthal (Oberland, Unterland) zerstreuten Dörfern. Dies sind die eigentlichen Sachsen (Zipser). Die andere Gruppe besteht aus den Deutschen der Berg- städte (Gründlern), Stammes- und Mundartgenossen der deutschen Bergleute im Abaujer und Gömörer Comitate, nnd gehören nach Paul Hunfalvy der baierisch-österreichischen(ober- deutschen) Mundart an, während die andere Gruppe einen mitteldeutschen Dialect spricht. Außerdem gibt es im Norden (Kahlenberg, Altemeierei, Snb-Lechnitz, Laczkova und Rauschenbach) zwei besondere Sprachinseln von später zum Theil aus Württemberg ein- gewanderten Schwaben, die aber größtentheils schon slovakisirt sind. Wieder anderen Ursprungs ist die Bevölkerung von Hobgarten, die von den übrigen Deutschen sogar in der Schädelbildung abweicht und dem slovakisirten deutschen Element des benachbarten Säroser Comitats verwandt ist. Die mitteldeutsche Mundart ist von Ernst Lindner („Zepserscher Liederposchen"), Rudolf Weber („Zepserscher Liederbronn") nnd noch Anderen literarisch verwerthet worden. Die Sachsen vermischten sich im Laufe der Zeiten viel mit anderen Rassen. Die Männer sind mittelgroß und kräftig, gelangen aber bei dem rauhen Klima, der mühseligen Lebensweise und kümmerlichen Ernährung spät zur Entwicklung. Immerhin sehen sie besser aus als die bei schwerer Arbeit rasch welkenden Frauen. Die Schädel sind meist meso- uud dolichocephal-orthognath, die Haare meist dunkelblond und die Augen brann. Nnr ani Südfuße der Magura in Bierbrunn, Toportz und Bauschendorf finden sich schlanke, wohlgeformte, auffallend schwarzäugige Mädchen und stramme Burschen. Die Sprache der Sachsen nnancirt sich fast in jeder Ortschaft anders. Das niedere Volk spricht im Allgemeinen Mitteldeutsch, in dem sich viele interessante alte Wörter und Wortformen erhalten haben, das aber auch zahlreiche slavische und magyarische Elemente aufgenommen hat. Der magyarische Einfluß, die Vermischung mit den Slovaken, der immer steigende Verkehr mit häufigem Aus- und Wiedereinwandern, das Alles trägt bei, ihre alten Charakterzüge immer mehr verschwinden zu lassen. Schon nach älteren Schriftstellern charakterisiren sich die Sachsen dnrch bedeutende Arbeitsfähigkeit, zähe Ausdauer,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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