Seite - 324 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21

324 die in Fächer getheilten und durch eine Thüre versperrbaren Wandnischen (Almereichen) dienten gewöhnlich zu solchem Zwecke. Ein paar Bilder und der Spiegel, mit dem dahintergesteckten heiligen Buch und Kalender, vervollständigten den Schmuck der Wände. In den Fenstern reihten sich Blumentöpfe. In der Mitte der Stube stand der harthölzerne Tisch, von einfachen Sesseln nmgeben; in einer Ecke der Webstuhl, und nahe dabei das übrige zum Spinnen und Weben nothwendige Geräth; dann das große Himmelbett mit Vorhängen, dieses gleich der Zimmerdecke mit Bibelsprüchen vollgeschrieben; schließlich der große zweithürige Kleiderschrank, oder in einer ärmeren Wohnung die bunt bemalte Truhe. Jetzt liegt die Wohnstube gegen die Gasse, dann folgt die Küche, aus der gewöhnlich eine Thüre in ein kleines einfenstriges Hofzimmer und die neben diesem liegende Kammer führt. Die beiden letzteren Räume befinden sich, nebst ihrem als Lagerraum dienenden Boden, im sogenannten Steinhause. In früherer Zeit wurde zu diesem Zwecke das ganz gesondert stehende, aus Holzbalken gefügte und mit Lehm gut verschmierte Lehmhaus verwendet, das auch noch hie und da zu sehen ist. Die heutige Bauweise behält den alten Charakter bei, nimmt aber viel mehr Rücksicht auf die Bequemlichkeit; auch als innere Einrichtung der Wohnungen finden sich die im ganzen Lande gebräuchlichen Möbel. Von Volkssitte und Volksglauben der Altvordern findet man nur noch sehr geringe Spuren. Die Lomnitzer- und Käsmarkerspitze mit dem Steinbachsee.