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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 342 -
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342 einstige Haus der Grafen Haller und das Rathhaus, das nach der Feuersbrunst um ein Stockwerk erhöht wurde. An der südlichen Ecke der Hauptstraße steht die Residenz des griechisch katholischen Bischofs uebst Kathedrale, beide an der Stelle des einstigen Karmeliter- und späteren Miuoriteuklosters, sowie der zugehörigen Kirche, beziehungsweise aus diesen umgestaltet. In der bischöflichen Residenz ist die durch den Geschichtschreiber Johann Kovacs gegründete, reiche nnd werthvolle Bibliothek aufbewahrt. Gegenüber erhebt sich am Jökai-Platz das neuerbaute griechisch-katholische Priesterseminar, und von diesem nördlich geht am Rande des einstigen Burgplatzes der schönste Promenadeweg der Stadt ab, der eine Aussicht auf die Basteien bietet. Außer den erwähnten gibt es in Eperjes noch drei Kirchen: die der Franziskaner mit zwei Thürmen, dicht neben ihrem Kloster, das Bethans der Jsraeliten und schließlich die evangelische Kirche, neben der Hauptkirche, in unmittelbarer Nähe des ehrwürdigen Collegiums, das seit 1867 zwei Stock hoch ist und dessen nördliche Fa^ade sich direct dem einstigen Richtplatze der Opfer Caraffas zuwendet. In diesem Colleginm befinden sich jetzt ein Ober-Gymnasium mit nahe an 300 Schülern, eine Lehrerbildungsanstalt, eine theo- logische und eine Rechts-Akademie; die letztere nimmt nach der Zahl ihrer Hörer den dritten Platz unter den ungarischen Rechtsakademien ein. Das evangelische Gymnasium hat ungefähr die gleiche Schülerzahl, wie das aus dem Landes-Studiensonds erhaltene königliche katholische Obergymnasium, dessen schöner Neubau am Nordende der Promenade im Jahre 1890 auf Kosten eines wackeren Bürgers von Eperjes und Grundbesitzers im Comitate, Ludwig Szent-Andrässy, errichtet wurde. In der Nähe dieses Gymnasiums sind noch zwei Schulen: die staatliche Bildungsanstalt für Kinderbewahrerinnen und die durch den ehemaligen Kafchauer Bischof Konstantin Schuster gegründete Mädchen-Erziehungsanstalt „Stephanie". In Eperjes als Comitatssitz befindet sich auch das Eomitatshaus, das zum großen Theil noch ein Barockbau ist; später wurden die Staatsanwaltschaft und das Gefangen- haus angebaut; die Räume der einstigen Districtstafel nimmt jetzt der königliche Gerichts- hof ein; außerdem gibt es in Eperjes ein Bezirksgericht, und auch die Advocatenkammer des Bezirkes hat da ihren Sitz. Auch das Handwerk hat in Eperjes seine alte Rolle ausgespielt; die Fabriksindustrie ist durch eine Öfenfabrik, eine Weberei und die hier befindliche Direktion der Nagyfärofer Kunstmühle vertreten; dem Geldgeschäft dienen außer der schon seit 1844 bestehenden Sparcasse zwei Banken. Ein ständiges Theater fehlte der Stadt bis zum Jahre 1881, wo sie das jetzige, zwar nicht große, aber hübsch ausgestattete Haus erbaute. Dieses Theater, der benachbarte schöne und große Tanzsaal und die in der Umgebung befindlichen geselligen Vereine sind
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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