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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 358 -
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358 entsprechen. Die Leinendamastfabrik zu Eperjes hat gegen 40 Webstühle und erzeugt Weißwaaren aller Art in vollkommen eoncurrenzfähiger Qualität, die im In- und Auslande einen beträchtlichen Markt haben. Einen bedeutenden Handelsartikel des Comitats bilden schließlich die Mineralwässer; vom Szinye-Lipöczer Salvator-Wasser allein gehen jährlich eine Million Flaschen durch ganz Europa und noch weiter. Von nicht geringem Einfluß auf die wirthschaftlichen Zustünde des Comitats war dessen Einbeziehung in das Eisenbahnnetz. Sie begann 1870 mit der Eröffnung desKaschau- Aboser Abschnittes der Kaschan-Oderberger Eisenbahn und der Linie Abos-Eperjes. Zwei Jahre später wurde die Bahn von Abos bis Popräd und dann bis Oderberg weitergeführt, und 1873 auch die Linie Eperjes-Orlö, welche über Nagy-Säros, Zeben und Hethärs das Saroser Eomitat mit Galizien verbindet, dem Verkehr übergeben. Im Jahre 1895 wurde die Linie Eperjes-Bartseld eröffnet, deren Verlängerung uach Galizien hinein erfolgen soll. Der Religion nach ist die Mehrheit der Bevölkerung, mit 84 Procent, katholisch, und zwar gehören 53 Procent dem lateinischen, 30 Procent dem griechischen Ritus an; die Evangelischen AugsburgerEonfession machen 8'/^, die Juden 7 Procent der Bevölkerung aus. Der Sprache nach ist die Mehrheit, 67 Procent, slovakisch, etwa 21 Procent sind Rutheueu, 7 Procent Deutsche und nur 3>/z Procent Magyaren. Die Vertheiluug der Religionen, Sprachen nnd Nationalitäten hat sich im Laufe der Zeiten fortwährend geändert. Zweifellos war die Zahl der Protestanten in Säros bis zum letzten Viertel des XVII. Jahrhunderts verhältnißmäßig viel größer als jetzt, und auch die Gruppirung der Nationalitäten war noch zu Beginn dieses Jahrhnnderts viel bunter, da damals die städtischen Bevölkerungen auch mit Wenden, Raizen und Griechen gemischt waren; auch das Verhältniß der Nationalitäten war in älterer Zeit anders als jetzt, und zwar dem magyarischen Element günstiger. Durch das ganze Eomitat hin finden sich Namen einzelner Gelände, Flüsse und Ortschaften, welche beweisen, daß dort einst Magyaren gewohnt haben; zu Beginn des XVIII. Jahrhunderts wurden in Nagy-Säros und Hethärs die Gemeiudeprotokolle noch in ungarischer Sprache geführt, ja man findet in den Dörfern gegen Abauj hin und längs des Szekcsö stellenweise noch jetzt Bauernfamilien von kernmagyarifchem Namen, deren Mitglieder kein Wort ungarisch können. Indeß, was das magyarische Element in der bäuerlichen Schichte eingebüßt hat, ersetzt sich in den Städten durch das Streben der Bevölkerung, sich zu magyarifiren, das auch in Säros mit erstaunlicher Raschheit um sich greift. Das Vermengen der ungarischen Sprache mit lateinischen, deutschen und slovakischen Wörtern uud die slovakisireude Aussprache des Ungarischen, einst der unerschöpfliche Stoff zur Verspottung der Säroser, weicht immer mehr dem Rein-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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