Seite - 367 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21

367 discreter Kalkgeschmack, eine in „Körper", ja bei dem Ausbruch fast in Compaetheit gekleidete Süße sind die charakteristischen Eigenschaften des Tokajer Weines, zu dessen unvergleichlichen Eigenschaften es ferner gehört, daß seine Kraft, sein Geschmack und Aroma sich von der ersten Berührung der Lippe und Zungenspitze an über die ganze Mundhöhle, den Schlnnd und Magen ausbreiten und alle Fasern des Geschmacksinns in genußreiche Vibration versetzen. Da er bei seiner körperhaften Beschaffenheit für längere Zeit einen angenehmen Geschmack im Munde zurückläßt, dabei auch den Kopf nicht benimmt, nicht hitzig und erhitzend wirkt, sondern Leinwandbleicherei. kräftigt, so ist er nicht blos als ein köstliches Getränk, sondern auch als Arznei zu betrachten, die sich bei Blutarmen, Magenleidenden und Rekonvalescenten vorzüglich bewährt. Dank seinen Eigenschaften ist er in der ganzen Welt als der König der Weine anerkannt. Die Rebe wird besonders gegen die Mitte des Comitats hin, an den Hängen des schönen, kettenförmigen Gebirges, das den Bodroglanf begleitet und Hegyalja heißt, überall gepflanzt; sporadisch kommen schöne Weingärten auch auf den niedrigeren Bergen der oberen Striche, bis Gälßees und Homonna hinauf, vor; doch sind die Weine der oberen Gegenden im Allgemeinen von viel geringerer Qualität, als die echten Hegyaljaer Lagen. Die eigentliche Hegyalj a beginnt oberhalb von Sätoralja-Ujhely und endet einerseits bei der Mündung des Bodrog in die Theiß, also bei Tokaj »nd Tarezal,