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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 374 -
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374 genug, und besonders die der Hegyalja zeichnen sich im Allgemeinen durch ihre hübschen öffentlichen und privaten Bauten aus. Das Verkehrsnetz ist hinreichend entwickelt. Von den Hauptlinien der ungarischen Staatseisenbahnen durchschneidet die kürzeste Bahn- verbindung mit Galizieu, die zweigeleisige Hauptlinie Miskolcz-Mezölaborcz, das Comitat seiner ganzen Länge nach, und vou ihr zweigen andere erstklassige Linien ab, bei Szerenes die nach Nyiregyhäza, östlich bei Sätoralja-Ujhely die nach Csap und Märamaros-Sziget und nordwestlich bei Legenye-Mihälyi die nach Kaschan. Vicinalbahnen gibt es zwar keine, doch ist das ganze Comitat von einem System vorzüglicher Straßen durchschnitten, die den Verkehr zu den Eisenbahnen sehr erleichtern. Nur der gebirgige Bezirk von Szinna und seine großen Waldungen sind dem Verkehr nicht so geöffnet, weil das dortige Straßennetz unvollendet ist. Zemplin hat unter allen Comitaten das größte Straßennetz, und es besteht nur zu sehr geringem Theile aus Staatsstraßen, das Übrige wird mit großen Opfern durch das Comitat und die Gemeinden erhalten. Regelmäßig benützte Wasserstraßen fehlen. Die Theiß zwar ist auf die Länge von 30 Kilometern schiffbar, desgleichen der Bodrog von Tokaj bis Särospatak, doch wird keines von beiden regelmäßig befahren; dagegen ist die Flößerei, namentlich auf der Theiß, sehr lebhaft. Und nun gehen wir an die detaillirte Übersicht der einzelnen Gegenden des Comitats. Wir wollen zunächst die Gebirgsgegend des Nordens von Thal zu Thal begehen, dann die Hegyalja und ihre Umgebungen beschreiben und schließlich über das Bodrogköz bis zum Ostrande des Mitteltheiles des Comitats hinaufwandern. Im nördlichsten Theile des Ondavathales liegt zwischen prächtigen Waldbergen der Marktflecken und Bezirkssitz Sztropkö mit 2000 Einwohnern. Von seiner fünfeckigen Bnrg, die schon im XIII. Jahr- hundert durch das Geschlecht Zudar erbaut wurde, sind noch jetzt Überreste zu sehen. An die Burg knüpft sich das Andenken erbitterter Kämpfe, sie wurde den Perenyi zweimal von den Polen abgerungen. Nach dem Aussterben des einen Zweiges der Perönyi kam sie sammt den ausgedehnten zugehörigen Besitzungen an die Familie Pethö und dann an deren weibliche Nachkommen. Jetzt gehört sie der weiblichen Linie der Familie Keglevich. Südlich von Sztropkö, am Tapolyfluß und Csicsökabach, liegt Varannö, Sitz des gleichnamigen Bezirkes, mit nahe an 2000 Einwohnern, die meist Landbau treiben, unter denen es aber auch viele Gewerbsleute gibt. Sein ehemaliges Paulinenkloster ist noch jetzt vollkommen erhalten, dient aber zu anderem Zwecke; von seiner alten Burg finden sich nnr Spuren an der Stelle, wo sich jetzt das Schloß der Grafen Hadik-Barkoczy erhebt. Die Umgebung der Stadt erhält durch die unfern gelegene Ruine der Burg Csicsva einen romantischen Zug. An diese schon 1330 bestandene Burg knüpft sich die Sage, daß in ihr die „Csicsvaer Chronik" aufbewahrt worden sei, in der allerlei spaßhaftes Zeug auf- gezeichnet, daher viele komische Allotrien und Schildaer Stückchen verewigt wurden.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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