Seite - 375 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21

375 Nordwestlich von Varannö, an der Varannö-Eperjeser Landstraße, liegt Agyagos mit schwefel- und kochsalzhaltiger Quelle und einem kleinen, in neuerer Zeit erweiterten Bade. Südlich von Varannö, an der Gälszieser Straße und dem Tapolyslnß, liegt Parnö, Verwaltungssitz der gleichnamigen Domäne des Grafen Göza Andrässy. Der Ort liegt sehr anmuthig, wozu das in schönem, großem Parke gelegene, elegante Schloß und die vielen hübschen herrschaftlichen Gebäude das Ihrige beitragen. Die Domäne ist für jeden Zweig der Landwirthschaft musterhaft eingerichtet, sie betreibt auch die Zucht von englischen Racepferden und westlündischen Viehraeen, eine große Schweizerei und die Fabrikation von großem Nnndkäse, der sich an Güte mit dem Emmenthaler messen kann. Das Schloß zu Nagy-Mihaly. Südwestlich von hier, 8 Kilometer weit, liegt Gälszecs am Fuße des Dargöberges, nach zwei Seiten von schönen Waldbergen geschützt. Hier beginnt die fruchtbare Hochebene, die sich im mittleren Theile des Comitats verbreitet. Gälszies ist der Bezirkssitz, mit Sparcasse, Dampfmühle, drei von schönen Fichtengruppen umgebenen Herrensitzen, mehreren Kauflüden und vielen Gewerbsleuten. Im XIII. Jahrhundert gehörte es zur Burg Porostyan und war im Besitze Peters, Sohnes des Petene aus dem Geschlechte Aba, dem es jedoch wegen Untreue abgenommen und den Nachkommen Simons, dem Geschlechte Bokta, verliehen wurde. Im Jahre lk<)3 war es einer der Ausgangspunkte von Boeskays Unabhängigkeitskampf. In der Nachbarschaft liegt das kleine slovakische Dorf Ko häny, wo in einer alterthümlichen Curie der treffliche Fabeldichter Andreas Fäy geboren wurde.