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Sein Geburtshaus ist mit einer Gedenktafel bezeichnet. Südöstlich von Galszecs dehnt sich
die Domäne Terebes aus, deren Centrum die Ortschaft Töke-Terebes ist. Unter ihren
öffentlichen Gebäuden sind nur die Kirche und das Kloster der einstigen Pauliner zu
erwähnen. In den Klostergebäuden sind die römisch-katholische Pfarre und die staatliche
Elementar-Volksfchule untergebracht. Der Ort weist mehrere hübsche Wirthschaftsgebäude
und Beamtenhäuser, einen Wildpark, eine Fasanerie auf und ist von schönem Walde umgeben.
Den Hauptschmuck von Terebes bildet aber das schöne, von einem großen Parke umgebene
Schloß der gräflichen Familie Andrässy. Einst hatte Terebes auch eine Burg, die auf einer
Anhöhe in dem dicht angebauten Dorfe Pärics stand; ihre Trümmer sind im Andraffy'fchen
Parke am Ufer eines Teiches nahe dem Schlosse noch jetzt zu sehen. Die Burg war der
Schauplatz von mancherlei Wechselfällen der Kämpfe zwischen Kuruezen und Labanczen.
Im XIV. Jahrhundert gehörte sie den Drugeth, später den Perenyi, dann den Esaky. Von
den kaiserlichen Schaaren wurde sie mehrmals belagert. Im Jahre 1684 eroberte und
zerstörte sie Emerich Tököly. Der Burgruine gegenüber, auf einer anderen Uferhöhe des
malerisch gelegenen Teiches, steht, von gewaltigen Bäumen umgrünt, das Mausoleum des
Grafen Julius Andrässy. Es ist ein Prachtbau in spanisch-maurischem Stile und an der
Stelle errichtet, wo derGraf einst am liebsten weilte. Der Sarkophag und die daran trauernde
cdle weibliche Gestalt, welche die Züge der Tochter des Verstorbenen trägt, sind von dem
Bildhauer Georg Zala. Das Altarbild des Mausoleums, von Michael Munkäcsy, stellt die
Kreuzigung Christi vor. Das von der Familie errichtete Mausoleum ist vermöge seines
Kunstwerthes vollkommen würdig, dem Andenken des großen Staatsmannes zu dienen.
Von Terebes südlich führt der Weg über das Dorf Velejte, wo die Familie
Andrässy gleichfalls einen schönen, großen Park und ein in leichtem italienischen Stil
erbautes Schloß besitzt. An der Westseite der nordwestlich von Velejte aufsteigenden Hügel
liegt Lasztöcz, mit der Curie des geistvollen Dichters Nikolaus Szemere. Weiter unten
im Thalgrunde zeigt sich Regm ecz, deren im Mittelalter erbaute, zu Anfang der Achtziger-
Jahre erneuerte reformirte Kirche den Werth eines Kunstdenkmals hat. Im Regmeczer-
Thale, wo es gegen Sätoralja-Ujhely hin breiter wird, liegt das Dorf Csörgö,
Lieblingsaufenthalt des einstigen Tavernicus Baron Paul Seunyey, mit einem von
schattigem Parke umgebenen Schlößchen.
Von Csörgö gelangt man über Bodzas-Ujlak und weiterhin Gazany, wo ein
hübsches Schloß auftaucht, in das Gelände des Laborczslnfses. Im oberen Laborczthale
liegt die Ortschaft Mezö-Laborcz, an der nach Przemysl in Galizien führenden
Eisenbahn, deren größte Station sie diesseits der Grenze ist. Die Lage ist wildromantisch.
Ein Theil der Bevölkerung treibt lebhaften Handel mit Holz und Holzartikeln. Abwärts
von hier zieht der Laborcz und mit ihm die Eisenbahn, die ziemlich bedeutende Ortschaft
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Band 21
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (6)
- Band
- 21
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.25 x 21.79 cm
- Seiten
- 500
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch