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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 378 -
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378 Unterhalb von Homonna liegt gleichfalls am Laborezufer der Bezirkssitz Nagy- Mihäly mit stark besuchten Jahrmärkten. An der Ungvar-Kaschauer Landstraße und an der Comitatsgrenze gelegen, ist es der Verkehrsmittelpunkt der Comitate Zemplin und zum großen Theile auch Uug. Ferner ist hier ein Schloß der Grafen Sztäray und zugleich der Verwaltuugssitz der musterhaft bewirthschafteten gräflichen Herrschaft, ans der insbesondere die Viehzucht höchst zweckmäßig betrieben wird. Weiter unten folgt schon am rechten Ufer des Bodrog der Marktflecken Zemplen. Er hat auf seinen Hügeln guten Wein, und die Gemarkung ist fruchtbar, der herrschaftliche Theil derselben gehört zu der weiterhin gelegenen Domäne Terebes. Der Ort ist auch bemerkenswerth, weil er einst Comitatssitz war und seine spurlos verschwundene Burg dem Comitate seinen Nameu gegeben hat. Diese Burg wurde von König Karl Robert 1331 dem Hause Drugeth geschenkt, auch wurde noch im Jahre 1632 Johann Drngeth hier als Obergespan installirt. Westlich von hier liegt das Dorf Ladmacz; seine Gemarkung ist von dem ewigen Qualm der Kalköfen erfüllt, die das ganze Comitat mit Kalk versehen. Noch mehr gegen Westen, von den Waldhöhen der Ujhelyer Berge und der Abaujer Bergkette umgeben, liegt Kis-Banyäcska, jetzt amtlich Szephalom genannt, der einstige Wohnsitz Franz Kazinczys, des Erneuerers der ungarischen Literatur, der ihm auch den Namen „Szephalom" schöner Hügel) gegeben hat. Die baufällige Curie des großen Schriftstellers konnte leider dem Ruin nicht entrissen werden, und auch der schöne Jnschriftstein, den seine Witwe, Gräfin Sophie Török, 1831 auf seinem Grabe errichten ließ, ist von Zermorfchnng bedroht; allein das Andenken des verdienstvollen Mannes und die Stätte, wo die Wiege der neuerwachten ungarischen Literatur stand, haben trotzdem ihr dauerndes Denkmal in Gestalt eines dorischen Tempelchens, das die Ungarische Akademie der Wissenschaften an der Stelle erbauen ließ, wo einst Kazinczys Studirzimmer gestanden. Im Jahre 1859, als das Morgenroth eines nenen politischen Lebens über Ungarn zu erglühen begann, war dieser Punkt, der jetzt Eigenthum der Akademie ist, der Schauplatz patriotischer Feste zu Kazinczys Gedächtniß. Die parkumgebene Gedächtnißhalle enthält die Büste Kazinczys, mehrere seiner Originalbildnisse und einen Theil der an ihn erinnernden Reliquien. Eine halbe Stunde südlich von Szchhalom liegt Satoralja-Ujhely, der Hauptort des Zempliner Eomitats. Der östliche Theil der Stadt ist der Länge nach von dem oft anschwellenden, im Sommer aber fast wasserlosen Ronyvabach dnrchflofsen, während sich im Westen hinter den Häuserreihen ein schöner, dreigipfeliger Berg erhebt. Einer dieser Gipfel, der einem Lagerzelt ähnliche Satorberg (— Zeltberg) hat der Stadt ihren Vornamen gegeben. Satoralja-Ujhely ist eine hübsche Provinzstadt mit ordentlich gehaltenen, elektrisch beleuchteten Straßen, deren eine, die mit Trottoirs versehene und mit schönen Alleen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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