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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 380 -
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380 Hegyaljaer Weines ungemein günstig, tragen daher auch zn seiner weltbekannten Güte wesentlich bei. Abwärts von hier, am Retelbach, dem Sätorberg gegenüber, lag einst die alte Stadt Sä to ra l j a (— Fuß des Sätor), die der Überlieferung nach von Ärpäd dem kumanischen Heerführer Retel, dann von König Koloman dem Grafen Ratoldo von Caserta geschenkt, im Jahre 1241 jedoch durch die Tataren völlig zerstört wurde. Infolge dessen entstand die neue Stadt an der jetzigen Stelle. Der Überlieferung nach wurde sie später durch den aus Galizien eingewanderten Theodor Kariatovich, Herzog von Munkacs, mit russischen Ansiedlern bevölkert und bedeutend erweitert, wobei auch die Burg auf dem Värhegy (Festungsberg) erneuert worden sei, die aber mit der Zeit abbrannte und zugrunde ging. Später gehörte die Stadt zur Burg von Sarospatak und gelangte im Laufe der Kämpfe, die diese umtobten, in verschiedene Hände; doch enthielt ihre Gemarkung außer dem grundherrlichen Besitz noch zahlreiche freie Besitzungen und die in Landwirthschaft und Gewerbe, besonders im Weinbau überaus tüchtigen Bürger waren stets im Genusse von Privilegien. Sätoralja-Ujhely hat 13.000 Einwohner und hat sich vor Kurzem als Stadt mit geordnetem Magistrate constitnirt. An dem Leben und Treibe» der verfassungsmäßigen Entwicklung nahm der Adel des Zempliner Comitats jederzeit regen Antheil und die Stadt wurde der Schauplatz seiner darauf bezüglichen Kämpfe, sowie die ehrwürdige Wiege vieler neuer Ideen, die hier ansflogen und zur Reife gediehen. Dazu bildet die schön gelegene Stadt, mit ihren die Hügel der Umgebung schmückenden Weingärten und villenartigen Kelterhäusern und ihrem von malerischen Bergen gebildeten Hintergrunde, den nördlichen Abschluß der Hegyalja. Sätoralja-Ujhely ist eine große Station der hier nach mehreren Richtungen abzweigenden Staatseisenbahn. Nahe bei der Station befindet sich eine staatliche Tabakfabrik. In der Nähe von Sätoralja-Ujhely liegt östlich Szöllöske, ein Besitz der gräflichen Familie Andrassy, bemerkenswerth wegen der ausgedehnten, neu bepflanzten Weingärten derselben, wo namentlich die feinsten Dessertsorten mit Erfolg und in großem Umfange gebaut nud zur Ausfuhr gebracht werden. In der Nachbarschaft liegt Borsi, am Bodrog, der Geburtsort Franz Räköczys II. Das nicht große, aber interessante Schloß der fürstlichen Familie steht noch jetzt im Schatten uralter Bäume, dient aber, seines äußeren Schmuckes beraubt, als Wohnhaus für Wirthschaftsbeamte und ländliches Magazin. Die öffentliche Pietät hat der geschichtlichen Bedeutung des Ortes dadurch Rechnung getragen, daß an einer Mauer des Schlosses eine schöne Jnschrifttafel zwischen den beiden Reliefs der Räköczy-Medaille angebracht wurde. Südlich von Sätoralja-Ujhely liegt an der Eisenbahn und beiden Ufern des Bodrog die in der Geschichte berühmte Stadt Säros-Pa tak mit 6000 Einwohnern. Sie besteht
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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