Seite - 387 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21

387 Das Unger Comitat. Das Unger Comitat liegt den Nordost-Karpathen zu Füßen, zwischen die Comitate Zeinplin und Bereg eingekeilt, und hat 3.052 84 Quadratkilometer mit 135.274 Ein- wohnern. Die größere Hälfte, gegen Norden und Nordosten hin, ist waldige Berggegend, die kleinere Hälfte gegen Westen und Südwesten, von Ungvär angefangen, eine dem großen Alföldbecken zugehörige Ebene, die zum Theil recht guten Weizenboden aufzu- weisen hat. Die Flüsse sind zahlreich. An den Grenzen des Comitates schlängeln sich im Westen der Laborcz, im Süden die Latorcza und Theiß entlang, wobei sie die das Comitat in verschiedenen Richtungen durchschneidenden Flüsse Ung, Ublya, Ulics, Lynta, Turja, Sztära und zahlreiche kleinere Bäche aufnehmen. Bei schwerem Regenwetter treten in den Bergen, wie in der Niederung häufig Überschwemmungen auf. Die obere Gebirgsgegend des Comitates heißt, wie iu den Nachbarcomitaten, Verhovina oder Krajna, das Land zwischen der Latorcza und Theiß Erdököz (Mittenwald), das Gelände längst der Theiß Tißahät (Theißrücken). Die Verhovina hat schöne Einzelheiten, so die Thäler des Ung, der Turja uud besonders der Lynta, dann in der Gegend von Szobräncz das Thal der Szteßua im Trachytgebirge Vihorlät. Unter dem Gebirge ist zunächst das Unger- oder Beskiden-Gebirge zu uennen, das sich längs der galizischen Grenze, auf der Hauptwasserscheide Europas von Nordwest nach Südost hinzieht. Sein höchster Gipfel ist der von dem Haliesberge (1.333 Meter) in Galizien abzweigende Kincsiki-bnkovßki (1.252 Meter). Östlich von diesem liegt der 889 Meter hohe Uzsoker Paß. DasRavka- Gebirge läuft dem Beskid parallel zwischen dem Ung und der Lynta. Seine höchste Spitze ist die Oßtra-Hora (1.408 Meter). Das 1.482 Meter hohe, mit vorzüglichen Alpenweiden bedeckte Plateau der Alpe Polouiua - ruua verbindet die genannten parallel laufenden Bergketten, die sich zwischen der Lyuta und Turja und beiderseits vom Unterlaufe der Lyuta erheben. Die eine ist die Sztiuka mit dem Gipfel Sztiuka-ßtuduicza (1.035 Meter); die andere der von der Lyuta durchbrochene Javornik-Rohatecz, die Fortsetzung des Zempliner Näßtäz gegen Südosten hin; die dritte der Gyil-vulsiußki (902 Meter) uud die Sztiuka-poroßka (683 Meter). Sie gehören sämmtlich zu dem aus der Kreidezeit stammenden uud größtenteils in Falten aus alt-tertiärer Zeit aufgekuitterteu Sandstein- gürtel der Nordost-Karpathen. Die Polyana-Gruppe mit dem Makovicza-Gipfel (978 Meter) und dem zum Bereger Comitat gehörigen Szinyäk bildet einen Theil des SS'