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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 396 -
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396 dagegen sehr ergiebige Felder. Hier ist die Bevölkerung magyarisch, dort größtentheils slovakisch. Die niederstürmenden Gebirgsbäche verheeren die Gegend oft genug durch Hochwasser. Der Blatta-Sumpf bei Szenna im westlichen Theile des Comitates hielt Jahrhunderte lang den Grund und Boden von 35 Gemeinden unter Wasser. Eine in neuester Zeit gebildete Entwüssernngsgesellschast hat ein Canalnetz von 90.824 Meter Länge angelegt und dadurch bisher 16.149 Joch Boden der Cultur gewonnen. Dieses Entwässernngswerk wurde mittelst allgemeiner Arbeitsleistung durchgeführt. Am Saume dieser fruchtbaren Gegend liegt Pinköcz, mit dem stockhohen Ahnenschlosse der bereits erloschenen Familie Pälöczi-Horväth. Hier machten zu Anfang der Sechziger-Jahre Simon und Marie Horväth ihre millionengroßen Stiftungen für nationale und erziehliche Zwecke. Pinkoez gehört jetzt der Familie Weinhändler. Auch am linken Ufer des Ung liegen zwei slovakische Gemeinden: Vißoka und Pälöcz. Letzteres ist das Stommnest der Grafen Barköczy und gegenwärtig Fideikommiß- besitz der gräflichen Familie Hadik-Barköczy. Das schöne stockhohe Schloß ist 1631 erbaut und bildet mit seinem großen Parke eine Sehenswürdigkeit der Gegend. Östlich vom Vihorlät-Gebirge sind die Einwohner zum Theil schon slovakisirte Rnthenen. In den Bergen liegt das Dorf Väralja, in dessen ungeheuren Waldungen sich die Trümmer der einstigen Burg der Familie Tibay bergen. Hier ist der Varaljaer Paß, der diese Gegend mit dem Zempliner Comitat verbindet. Von Ungvär führt eine gute Landstraße das Ungthal hinan nach Uzsok. Sie berührt die Ortschaft Nyeviczke,über der aus demWalde dieRnine der BnrgNyeviczke emporsteigt und auf den Ungslnß niederschaut. Ende des XVI.Jahrhunderts wohnte in der Burg Kaspar Drngeth von Homonna, dem sie der König wegen seiner Gewaltthaten durch Heeresmacht entreißen ließ. Dann ging sie an Georg Drngeth von Homonna über, der im besten Mannes- alter starb und eine junge Witwe mit zwei kleinen Kindern zurückließ. Die Witwe, Euphro- syne Döczy, lebte eine Zeit lang mit ihrer kleinen Familie ruhig auf der Felszacke von Nyeviezke, später aber entrissen ihr ihre Verwandten ihre Ungvar-Nyeviczkeer und Terebeser Herrschaften mit Gewalt. Erst im Jahre 1602 erhielt ihr Sohn, Georg Drngeth von Homonna. von König Rudolf die Uugvär-Nyeviczkeer Herrschaft zurück. Von da an blieb diese Burg bis in die Thököly-Zeit unversehrt, allein bei der Belagerung von Ungvär im Jahre 1684 litt sie großen Schaden und verfiel dann allmälig. Die Umgebung der schönen Burgruine ist ein beliebter Ausflugsort der Uugvärer. Hier besitzt das Forstärar einen Holzschwemmerechen, der die auf dem Ungfluß herabgeschwemmten Fichtenklötze und Buchenscheiter mittelst eines 12 Kilometer langen, zu diesem Zwecke ausgehobeueu Schwemmeauals in die ärarische Holzniederlage zu Ungvär befördert. Diese Schwemmanlage, die großartigste im ganzen Lande, hat das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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