Seite - 403 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21

403 leisteten besondere Dienste, für die sie aber auch besondere Freiheiten genossen. So waren die Orosz-Tokajer Hörigen der CsicsvaerHerrschast die Csiköse (Pferdehirten) der Bathory, die Merniker die Schornsteinfeger und Ofenheizer der Csicsvaer Burg und der Varannöer Curie. Dafür waren sie jeder sonstigen Zinsleistung ledig. Der Kenez und der Solteß waren in der Regel von den Abgaben der Hörigen befreit und konnten dieses Privilegium sammt ihrem Hofe verkaufen. Am nächsten standen ihnen die Freigelassenen (lidertinus), nämlich Hörige, die sonst abgabenpflichtig waren, denen jedoch der Grundherr wegen irgend Kaposvideker ungarischer und unger Ruthene. eines geleisteten Dienstes ihre Schuldigkeit erlassen hatte, welche Befreiung jedoch nur für die Person galt und nicht verkauft werden konnte. Im Laufe der Zeit ließen die Domänen diese grundherrlichen Schuldigkeiten auf Grund der unter Eid abgelegten Bekenntnisse der Kenezen und bejahrten Leute aufschreiben und in Urbarien zusammenzufassen. Ein Vergleich dieser Verzeichnissemit denKenezenbriesen zeigt, daß die grundherrlichen Lasten mit der Zeit überall zunahmen. DieZipserKammerschrieb im Jahre 1571 an König Maximilian, daß die Rnthenen bereits von „allen" ihren Prodncten Abgaben an ihre Grundherren entrichten. Es wurde beinahe sprichwörtlich: wer rnthenische Hörige hat, der hat auch die Kammer voll. Und dennoch »lachten die Ruthenen nie einen Versuch, sich von diesen ZS«