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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 408 -
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408 polotrw) Leinenhemden tragen nur die Bursche (baiabusi, lenMi-i), wenu sie in die Arbeit gehen; feines Linnen (dilenina) nur die Frauen. In Märamaros sind breite, weit offene Hemdärmel (rukav volvsk^) Mode, doch werden auch enge und faltige (?kirnn^) getragen; in Ung gibt es nur enge. Die Beinkleider aus grobem Hausleinen sind in Märamaros eng, in Ung weit (siroki ^ahi). Im Sommer trägt man Hosen aus der nämlichen Leinwand (in Märamaros: bacinuFx, in Ung: uski Fatji), im Winter ans dickem Tuch (ekolosn^i); diese werden in Märamaros von der huzulischen Grenze bis Ökörmezö in einem wässerigen Auszug von Erlenholz gebeizt (äubIM). Ihr Ledergurt (eerss) ist breiter als der der Huzulen, aber nicht so breit wie bei den Blyachen. Über dem Hemd trägt man im Sommer dreierlei wollene (siräk, kunca und kui^a), im Winter dreierlei aus Schaffell genähte Röcke (koöueli, pIMKa oder nüpleöki und duncka). Die Fußbekleidung ist der Bundschuh (ckockak^, pastäl^ oder koelcorx). Strümpfe sind nur bei den Huzulen gebräuchlich. Das Frauenhemd ist bei den Vojken wie bei den Lemakeu kurz, es reicht ungefähr bis zu den Lenden. Darüber wird ein Rock gebunden, und zwar aus weißer Hausleinwand (kartuck) oder aus gekauftem farbigem Stoff (suknM). Über dem Rock tragen Frauen und Mädchen auch eine farbige oder aus einfachem weißem Hausleinen genähte Schürze (pivka, ^apinkn). Der kotzuck der Weiber ist viel mehr verziert als der der Männer und ringsum mit schwarzem Lammfell verbrämt. Die Tracht der Blyachen stimmt in vielen Dingen mit der der Bojken und Lemaken überein; doch während die der Männer die einfachste von allen ist, ist die der Frauen unter alleu die malerischeste. Die Männer tragen weite, doch nicht faltige Beinkleider aus dicker Hausleinwand; weiße Tuchbeinkleider nur im Winter. Ihre Hemden sind die kürzesten und ihre Ledergürtel (Geldkatzen) die breitesten, doch fangen sie jetzt an, den Gürtel wegzulassen. Der Hemdärmel ist weit offen („kalbsmänlig"), doch kommen auch enge häufig vor. Über das Hemd ziehen sie ein Ärmelleibel (vHos) aus weißem Tuch, und über dieses im Winter eine weißlich-graue Guba (zottigen Wollmantel). Den Szür (Grobtuchmantel) und den koöueli (Schaffellwamms) kennen sie nicht. In der Gegend von Dolha färben sie die tnchene Winterhose und die Guba schwarz. Die Frauen tragen Alles in Allem nur ein langes Hemd und eine Schürze, näheu aber die Hemdärmel mit rothem und schwarzem „Harras" (voloeki) oder farbigem Faden (aapolv) aus. Die Mädchen und jungen Frauen tragen auch ärmellose Dolmänys (lajbik) aus geblümtem Stoff. Bei den Frauen kommen selbst ko?suel> und Guba ärmellos vor. Sehr charakte- ristisch ist die Haartracht der Mädchen. Von Kindesbeinen auf bis zur Heirat tragen sie einen Kranz aus natürlichen oder Kunstblumen auf dem Kopfe; über der Stirne flechten sie Silbermünzen hinein.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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