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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 410 -
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410 echten Slovaken beginnen bekanntlich mit den Liptaner und Gömörer Trpäken und den Nögräder uud Houter Krekäcsen. Der Csopak im Zipser nnd Säroser Comitat, der Szotak im Zempliner Comitat und der Czotäk im Comitat Ung sind keine reinen Slovaken, sondern eine ganz eigenthümliche Mischung des Slovaken und Rutheueu. Ihr Einfluß zeigt sich an dem Lemaken, der immer mehr in ihr aufgeht. Der Slovake trägt eine in die faltigen Stiefel gesteckte weiße Leinenhose von ungarischem Schnitt, einen ebensolchen, kurzen, mit Flachknöpfen besetzten Dolmany und eine schwarze befranste Halsbinde (kaMuk). Auch der Lemak hat die Halsbinde angenommen und ist der einzige Ruthene, der sie trägt. Auch der gefältelte Stiefel beginnt den altererbten Bocskor (Bundschuh) zu verdrängen. Das weißleinene Oberkleid hat er auch übernommen, aber nicht ganz nach slovakischem Schnitt. Der polnische Einfluß zeigt sich darin, daß der Lemak statt der Gnba den langen braunen Überzieher (sirclak) des Polen trägt. In Zemplin hat dieser Über- zieher hinten eine bis an die Taille herabhängende, die ganzen Schultern bedeckende Bammel, die mit einer Reihe dicker Fransen (sviökur) benäht ist. Die Frauen tragen ein langes Hemd aus Hausleinwand, mit kurzen, gepufften nnd gefältelten Ärmeln aus Baumwollzeug. Über dem Hemd haben sie ein farbiges Jäckchen, darüber ein „Visitel" und im Winter eine kleine pelzverbrämte Bnnda (reklik). Über die Brust binden sie kreuz- weise ein schwarzes Tuch (kusha). Auch tragen sie eine schwarze oder blaue Schürze (Iiusta). Die verheirateten Frauen tragen überall die Haube (öepee), aber nur Souutags, und darunter (in Ung) einen Kamm oder (in Märamaros) einen Reifen. Die Haube binden sie mit einem weißen Tuch nieder. So einfach und ärmlich die Kleidung der Ruthenen, so primitiv ist ihr Wohnh au s uud dessen Einrichtung. Auf der Verchoviua zapfen sie abgeschälte, aber unbehauene Fichtenhölzer (pleniHa) in einander (uklvin oder kun^ukoin), die Fugen werden außen mit Moos verstopft, innen mit Schlamm verschmiert und mit weißer Thonerde getüncht. Bei den Bojken ist das Dach sehr hoch und von Stroh, bei den Huzulen ist es sehr niedrig und mit steinbeschwerten Brettern (ckulupa) gedeckt. Am Vorderhause ragt das Vordach, auf dicken Balken (drus, pläto) ruhend, weit über den Hansgang (prisinok) vor, der der ganzen Langseite des Hauses folgt uud entweder auf Säulen (lavka) ruht, oder auch nicht. Der Bau selbst ruht bis etliche Fuß vom Boden auf großen Steinen, deren Zwischenräume mit Schlamm ausgefüllt sind. In der Regel besteht das Haus aus Flur, Kammer und einer Stube dazwischen. Der Eingang ist immer vom Flur aus und ihm gegenüber ist ein Ausgang nach der Rückseite des Hauses. Der Flur hat selten einen Dachboden. Vom Flur führt eine Thür in die Stube, deren Einrichtung so einfach als möglich ist. Links vom Eingange steht der große, mit einer Bank lpripicok) versehene Ofen. Dieser hat einen aus Ruthen geflochtenen, mit Schlamm verschmierten Schlot
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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