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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 418 -
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418 Alles in Allem sind die ungarischen Rnthenen ein Völkchen, das sich ans seinem primitiven Zustande noch nicht weit herausgearbeitet hat. Dagegen ist es Thatsache, daß sie in Gutem und Bösem stets treu zu den Ungarn gehalten haben und auch unter schwierigen Verhältnissen allezeit treue Wächter der rauhen Nordgrenze gewesen sind. Das Bereger (Lomitat. Dieses iu physischer wie in geschichtlicher Hinsicht interessante Comitat grenzt im Norden an Galizien, im Osten an das Märamaroser, im Südosten an das Ugocsaer, im Süden an das Szatmärer Comitat, im Westen an die Eomitate Szabolcs und Ung. Sein Flächeninhalt beträgt 3727 Quadratkilometer. Der untere, das heißt südliche und südwestliche Theil des Comitats, und in diesem das sogenannte Tißahät und Töhät, ist fruchtbare Ebene; der obere Theil, von Mnnkäcs bis an die galizische Grenze hinauf, stufenweise ansteigendes Gebirgsland. Der gebirgige und der ebene Theil sind in klimatischer Hinsicht sehr verschieden. Während oben die rauhe Verhovina höchstens Kartoffeln, Hafer, Gerste und Buchweizen hervorbringt, liefert die klimatisch begünstigte Ebene im Süden nnd Westen von Mnnkäcs den schönsten Weizen, Raps und Mais. Im Theißgelände und um Beregßaß wird Ende Juni oder anfangs Juli schon geerntet, während in Alsö-Vercczke der Roggen erst blüht, der Hafer aber erst gegen Ende September in kleine Garben gebunden und dann in „Kreuze" vereinigt an hohen Stangen getrocknet wird. Während bei Mnnkäcs Anfangs April schon der Frühling sich meldet, wird oben im Gebirge oft noch Ende Mai geheizt; wogegen in Mnnkäcs die Bäume erst ausschlagen, wenn sie in der Beregßaßer Gegend nnd ans dem Tißahät schon in voller Blüte stehen. Ende September treten im Grenzgebirge sogar schon Fröste ans nnd machen die Gartengewächse verschrnmpfen. In den rauhen Thälern und auf den Höhen der Alpen ist der Nordwestwind der herrschende und rast besonders zur Tag- und Nachtgleiche drei bis vier Tage lang einem Orkan gleich, so daß er zuweilen selbst die Gebäude beschädigt, im Walde aber den Holzbestand von ganzen Berghalden niederfegt und die weidenden Herden auseinanderschreckt. Manchmal ist die Witterung noch im Juli zum Erstarren ranh. Hier und im Mittelgebirge sind im allgemeinen die Regen häufig, während es auf dem flachen Lande mehr klare, wolkenlose Tage gibt. Im Sommer kommt es in den Engthälern des Gebirges vor, daß bei einer Hitze von 27° (!. der Himmel sich plötzlich umzieht und ein kalter Regenguß niedergeht, der das Thermometer in kürzester Frist auf 5 bis 6° 6., ja unter Null sinken läßt. Der ebene Theil ist der obere Rand des großen Alföld nnd reicht bis Mnnkäcs hinauf. In dieser Ebene erheben sich mehrere ansehnliche Hügel, so bei Mezökaßony,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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