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römisch-katholische, griechisch-katholische und reformirte, sowie eine Synagoge, Die
bemerkenswerthen Gebäude sind: die große griechisch-katholische Kirche, das Stadthaus,
das Obergymnasium, das neue ständige Theater, das Casinogebände und die groß-
angelegte gräfliche Waarenhalle in der Hauptgasse. Ein altes ärariales Gebäude ist als
Geburtshaus des Malers Michael Mnnkacsy mit einer Gedenktafel bezeichnet. Ansehnliche
Bauten sind die auf städtische Kosten errichteten Kasernen und Spitäler für die gemeinsame
und Honvödarmee. Ein hervorragender Bau ist das gräflich Schönborn'sche Schloß im
Mittelpunkte der Stadt, mit der Hauptfront gegen den Hauptplatz. Vor seiner Umgestaltung
im Jahre 1747 bestand das ursprüngliche, ebenerdige, sogenannte weiße Haus blos aus
einigen Zimmern und einem großen einfachen Saale, der ein Viertheil des Gebäudes
einnahm und der „Palast" hieß. Dieses Hans war von Nebengebäuden, einem Garten und
einem geräumigen Hof nmgeben, in dem einst Franz Räköczi seine Pferde zureiten ließ.
In der Mitte des Platzes vor dem Stadthause ist eine kreisrunde Fläche ans
Anlaß des Tausendjahrfestes mit einem Eisengilter eingefriedet worden. Sie ist für eine
Reiterstatue des Herzogs Ärpäd bestimmt, zur Erinnerung dessen, daß, nach dem
Anonymus Notarius, die Magyaren bei der Landnahme, nachdem sie im Latorczathale
bis hieher vorgedrungen, am Fuße des Munkacser Festungsberges ihr Lager aufschlugen
und längere Rast hielten.
Die Stadt hatte wiederholt hvchsürstliche Besucher. Im Jahre 1352 kam König
Ludwig der Große, 1557 Königin Jsabella mit ihrem Sohne Johann Sigismuud,
Ende Mai 1770 Kaiser Joseph II, 1852 Seiue Majestät Franz Joseph I. und am
2l). November 1879 der verewigte Kronprinz Rudolf, der in dieser Gegend jagte. Zum
Gedächtniß des kroupriuzlicheu Besuches ließ Graf Erwin Schönboru im Thale von
Viznicze ein Denkmal errichten.
Eine Sehenswürdigkeit in der Gemarkung der Stadt ist die Muukäeser Festung,
drei Kilometer westlich der Stadt, auf einem ifolirteu Trachytfelfeu, der sich W Meter
hoch aus der Ebene erhebt und eine prächtige Aussicht auf das weithin gedehnte Flach-
land, die Stadt und die fernen blauen Grenzberge bietet. Im oberen Hofe der Burg
befindet sich ein Brnnnen, dessen Schacht bis znr Sohle des Felshügels hinabreicht. Nach
der Überlieferuug war es Herzog Theodor Koriatovics, der ihn, sowie die tiefen Gräben
um die Festungswälle her, im letzten Viertel des XIV. Jahrhunderts in den harten Felsen
hauen ließ. Als wichtigste Schutzwehr der Feste diente die Außenbefestigung im freien
Felde. Der Fuß des Festungsberges war nämlich mit nndurchwatbaren Sümpfen
umgeben, durch die ein künstlicher Wassergraben von 13 Meter Breite und 5 bis 6 Nieter
Tiefe ringsum gezogen war. An seinem inneren Ufer erhoben sich in gleichen Zwischen-
räumen 15 Basteithürme, die durch Pallisade« aus eingerammten spitzen Balken
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Band 21
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (6)
- Band
- 21
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.25 x 21.79 cm
- Seiten
- 500
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch