Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 444 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 444 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21

Bild der Seite - 444 -

Bild der Seite - 444 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21

Text der Seite - 444 -

444 Salzbergwerke liegen, nämlich in Szlatina, Rönaßek und Sugatag, sowie in Felsö- Szelistye am Nordrand des Comitats und zu Sändorfalva und Söfalva in dessen südlichem Theile. Dieses Wasser wird vom Volke frei benützt, es siedet sogar Salz daraus und verwerthet es auch bei der Viehhaltung. Die stehenden Gewässer sind klein, sie befinden sich auf den Alpen, an ihren Abhängen und in ihren tieferen Kesseln. Diese Seen heißen hier allgemein Meeraugen. Im Bewässerungsgebiet der Schwarzen und Weißen Theiß zählt man an die 32 solcher Meeraugen jeder Größe. Auch in der Flanke des den Radnaer Alpen zugehörigen Pietroß ist ein solcher See, in der Höhe von 1960 Meter. Im Gutin-Gebirge und auf dem Köhat trifft man gleichfalls einige Meeraugen. Das schönste und merkwürdigste von allen ist aber der Ozera-See, am Fuße der Ozirna-Alpe, in der Gemarkung von Szinevsr-Polyaua, 990 Meter über Meer, in einem Rahmen von fichtenbewachsenem Felsgebirge. Er ist 120 Meter tief und hat 180 Meter Durchmesser. Dieser herrlich gelegene, grüne See dient zur Forellenzucht. Das Klima des Comitats ist, besonders im Norden, rauh; sehr mild aber ist es im Theißthale von Boeskö bis Hnßt, wo auch alles wächst. Die im Norden und Osten emporstarrenden hohen Alpen schützen die Thäler gegen kalte Nordwinde, wodurch dann die Winter milder werden; desto glühender ist aber die Sommerhitze. Die Temperatur weist infolge der ausgedehnten Waldungen und des Wasserreichthums starke und häufige Schwankungen aus. Gewitter kommen im Sommer fast täglich vor. Der Boden des Comitates ist im allgemeinen steinig und kiesig, an vielen Stellen lehmig; Dammerde kommt in größerer Menge hauptsächlich in den Waldungen und den unteren Strecken des Theißthales vor. Was die Natur versagt hat oder was die Hoch- wässer in das Alsöld hinabgespült haben, heißt es durch Düngung ersetzen. Weizen und Mais gedeihen im Theißthale von Boeskö abwärts überall, ja selbst noch in den oberen Gegenden, wenn die Äcker sorgfältig bearbeitet werden. Allein in den Thälern zwischen den Alpen wachsen nur Hafer, Haidekorn und Kartoffeln, auch bilden die letzteren in diesen armen Gegenden die Hauptnahrung des Volkes. In den Waldungen herrscht die volle Pracht eines Baumschlages von Buchen, Hagebuchen, Eschen, Eichen, Eiben, Ahorn, Pappeln und allen Arten von Fichten. Die Eichenwälder machen rund 43.000 Joch aus, die Buche und andere Laubhölzer 545.000, die Fichte 340.000 Joch. Eine halbe Million Joch ist Eigenthum des ungarischen Staates. Die Hornviehzucht nimmt seit der Förderung der dachsgrauen und Siebenbürger Rassen an Qualität stark zu, dagegen ist bei der Pferdezucht ein Rückgang zu bemerken. In großer Zahl wird hier noch das ungarische Schaf mit langlockigem Vließ gehalten und bildet einen ansehnlichen Ausfuhrartikel. Auch Schweine werden recht stark gezüchtet. Von
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild