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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 446 -
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446 wilden Thieren kommen Wildkatze, Luchs, Wildschwein nnd Bär in größerer Zahl vor; auch an Hirschen, Rehen und Gemsen ist kein Mangel. Unter den Raubvögeln sind besonders der graue Geier, Aasgeier und Steinadler zu bemerken. Von Singvögeln wimmelt es in Garten und Hain. In den vielen größeren und kleineren Flüssen und Bächen herrscht ein Reichthum an Fischen; es gibt auch viel Forellen und eine Art Lachs- forelle (Zalüe?a) bildet eine Specialität des Comitates. Die gesammte Civilbevölkerung des Comitates Märamaros belief sich nach der Volkszählung von 1891 auf 268.281 Köpfe, darunter der Muttersprache nach 33.610 Magyaren, 45.679 Deutsche, 64.957 Walachen und 122.528 Ruthenen. Die Deutschen sind der Mehrzahl nach Juden und sprechen ein verdorbenes, mit Hebräisch gemischtes Deutsch. Die Zahl der Juden mit deutscher Muttersprache beträgt in Märamaros 45.051, so daß die der eigentlichen Deutschen im ganzen Comitat auf 4628 zusammenschmilzt. Die adeligen Grundbesitzer und die Städtebewohner waren seit den ältesten Zeiten großeutheils Magyaren. Die Bewohner der fünf Kronstädte Sziget, Hosßnmezö, Tecsö, Visk und Hußt sind größteutheils auch jetzt Magyaren. Die Wohnhäuser der Magyaren sind hübsch, reinlich und zu schönen Ortschaften grnppirt. Die Ruthenen nnd Rumänen wohnen allgemein in rauchfauglosen Holzhäuschen, welche mehr zerstreute Dorfanlagen bilden, so daß die Häuser oft 200 bis 300 Klafter weit von einander stehen, ganz abgesehen von den Häusern, die einzeln auf den Abhängen und Gipfeln der Berge verstreut sind. Die Deutschen wurden in der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts aus Österreich und der Zips hier angesiedelt, meist als Arbeiter für die ärarialen Güter, Gruben und Salzbergwerke. Juden gab es im Comitate bis in die zweite Hälfte des XVIII. Jahrhunderts nur sehr wenige, und zwar als Pächter. Ihre Einwanderung war in früherer Zeit durch das Verbot, sich auf ärarialen Besitzungen niederzulassen, stark behindert. Bei der von Kaiser Josef im Jahre 1787 angeordneten Conscription der Bevölkerung war die Zahl der Männer schon 1214; in der Folge haben sie sich stufenweise vermehrt. Die Juden des Theiß-, Viso- und Taraez-Thales sind größtentheils aus Galizieu eingewandert, und seit der Eröffnung der Eisenbahn von Körösmezö nach Galizien vermehren sie sich außer- ordentlich schnell. Wie im Bereger Comitat bilden sie anch hier eine vollkommen ab- geschlossene Gesellschaft und stehen ihren Stammesgenossen in Galizien und der Bukowina in jeder Hinsicht viel näher, als der Judenschaft Ungarns. Sie hängen in Sitten und Tracht größtentheils starr an ihren orientalischen Überlieferungen; der lange Kaftan ist ihr charakteristischestes Kleidungsstück. Ihre Häuser bauen sie in den Dörfern meist an die Landstraßen, weil sie entweder Kaufleute oder Wirthe und Metzger sind; jetzt freilich
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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