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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 456 -
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456 Arbeitswerkzeuge aus Bronze, die auf uralten Betrieb deuten. Im XVI. Jahrhundert gehörte die Rönaßeker Saliueuanlage zu Siebenbürgen, gelangte aber 1702 für eine Million Gulden in den Besitz des ungarischen Aerars. Im XVII. Jahrhundert und bis zum Beginn des XVIII. war Rönaßik Sitz des Maramaroser Salinengrafen, der auch mit der Leitung des Justizwesens betraut war. In 15 Gruben ist der Betrieb theils in Folge von Ersünfnng durch Wassereinbruch, theils wegen Unreinheit des Salzes schon längst eingestellt. Gegenwärtig stehen drei Reservegruben und die Franzensgrube in Betrieb. Die im Jahre 1776 überschwemmte Apasfy-Grnbe ist 138 Meter tief. In der Tiefe der Grube liegt uuter einer glitzernden Salzkuppel ein Salzsee, auf dem mitunter die Besucher bei Fackelschein Kahnpartien machen. Merkwürdigerweise hat die Menge des Salzwassers seit 150 Jahren weder zu- noch abgenommen. In einer Ecke der Grube „Josef II." kommt das sogenannte Krystallsalz vor, aus dem die schönsten Salzgegenstände geschnitzt werden. Die Productiousfähigkeit des jetzt betriebenen Bergwerkes beträgt 690.000 Meterzentner, der Productiousbedars allerdings an reinem und unreinem Salz zusammen nur 340.000 Zentner. Der Salztransport findet unter und ober der Erde mittelst schmalspuriger Eisen- bahnen statt. Von Rönaßek ab wird das Salz durch eiue Industriebahn an die ungarische Staatsbahn geschafft. Westlich von Nagy-Bocskö liegt die Großgemeinde Közöp-Apsa, am Apsicza- Bach, in hübscher, fruchtbarer Thalgegend. Sie hat zwei Holzkirchen, deren eine im Jahre 1400 aus ungewöhnlich dicken, zum Theil noch jetzt unversehrten Eichenbalken erbant wurde; ihre Bretterwände sind mit alten Malereien geschmückt. Eine der Glocken in ihrem Thurm ist von 1694, das Volk nennt sie die „Räköczi-Glocke". Südwestlich von hier, drei Kilometer vom rechten Theißufer, in der Nachbarschaft von Maramaros-Sziget, liegt eine der bedeutendsten Salinen des Comitats, die Groß- gemeinde Akna-Szlatina, mit 2060 Einwohnern. Die Ortschaft, sowie die anstoßende Saline liegen auf einem geräumigen Plateau, das sich mit langsamer Neigung zum nahen Theißufer niedersenkt. Der Ort ist größtentheils von ärarischen Beamten und Salinenarbeitern bewohnt. Die bekannte Länge der unter dem Plateau verborgenen ungeheuren Salzmasse beträgt 2160, ihre Breite 1700 Meter, ihre Tiefe ist unbekannt. Die Bergwerke stehen seit den ältesten Zeiten in Betrieb; die neuere Betriebsepoche begann 1776. Die bemerkenswertheste Grube ist die vereinigte Saline „Nikvlans- Kunigunde", mit 167 Meter Tiefe und einem im Betriebe befindlichen Terrain von 9801 Quadratmeter. In dieser Grube, die auch mit einem großartigen Salzobelisken geschmückt ist, finden häufig Festlichkeiten statt. Die Gäste werden in Dampffahrstühlen hinab- und heraufbefördert und die elektrische Beleuchtung steigert noch den Glanz der schönen Salzhallen. Auch Seine Majestät hat am 5. August 1852 diese Grube befahren,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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