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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 463 -
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463 gleichfalls mit einem Eisenwerk, das jährlich etwa 160.000 Stück Spaten und Hacken herstellt. Bei der Mündung des Nagy-Äg in die Theiß liegt die Stadt Hußt, am westlichen Rande des Comitats, am rechten Ufer der Theiß. Sie hat 7460 meist magyarische Einwohner. Das bedeutendste Gebäude ist die gothische Kirche der Resormirteu, die noch vor der Reformationszeit erbaut und von einer alten, starken Steinmauer umgeben ist. In der Gruft dieser Kirche ruht unter anderen die erste magyarische Dichterin (XVII. Jahrhundert) Baronin Sidonie Petröezy, mit ihrem Gatten, dem General Grafen Lorenz Pekry. Zum malerischen Eindruck der Gegend trägt die Burgruine viel bei, die sich auf einem Bergkegel am östlichen Ende der Stadt erhebt. Die Burg bestand schon im Jahre 1351; im XVI. Jahrhundert gehörte sie den Fürsten von Siebenbürgen. Als Lazarus Schwendi im Januar 1567 Mnnkäes eroberte, versuchte er auch die Hußter Burg zu nehmen, was aber mißlang. Zur Zeit der Wesseleuyi'schen Verschwörung, im Jahre 1670, fand ein Theil der Anhänger Franz Räköczis I. hinter den Mauern der Hußter Burg ein Asyl. Michael Apaffy II. verkaufte seine Besitzungen in Märamaros sammt der Hußter Burg für immerwährende Zeiten an die ungarische Krone. Im Jahre 1703, als Franz Räkoezi II. die Burg einnahm, schloß sich der ganze Adel von Märamaros seinem Heere an. Nach dem Szatmärer Frieden erhielt die Burg deutsche Commandanten, bis endlich im Sinne eines vom 25. Oktober 1776 datirten Erlasses die Burg gänzlich geräumt und dem Verfall überantwortet wurde. Sie bildet jetzt eine malerische Ruine. In dieser schrieb der unsterbliche Kölcsey eines seiner schönsten Epigramme; es heißt „Hußt", und in seinen letzten Zeilen spricht der Geist zum Dichter folgendermaßen: „Patriot, was srommt's Dich aus diese» Trümmern zu härmen, Schatten einstigen Iinhms neu zu beschwören, was srommt's? Blicke mit Ernst in die Zukunft hinaus und vermal' ihr das Heute, Wirke, schaff' nnd gedeih', so wird das Vaterland groß." Das Ugocsaer «Lomitat. Dort, wo die fruchtbaren Ebenen des großen Alföld enden und die wildromantischen, waldbedeckten Berge des Karpathischeu Waldgebirges beginnen, liegt zwischen die Comitate Bereg, Szatmär und Märamaros eingekeilt das kleine, nur 1191 Quadratkilometer große Ugocsaer Eomitat. Es ist eines der Gebiete, wo nach dem Anonymus Notarius die Magyaren bei der Landnahme zuerst hingelangten und sich niederließen, um dauu weiter- zuziehen, dem großen Alföld zu. Durch den Tatarensturm wurde der größte Theil der Bevölkerung vertrieben und ausgerottet. Nachdem dieses verheerende Unwetter sich verzogen hatte, wurden die verödeten Gegenden mit Sachsen und Slaven besiedelt. Die goldene
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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