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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
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4 Nach ihrer Nationalität gehören die Einwohner Bosniens und der Hercegovina zum weitaus größten Theile dem südslavischen Stamme an. Eine Ausnahme machen nnr die vor 400 Jahren aus Spanien eingewanderten Israeliten, welche unter sich noch spanisch sprechen, jetzt 5729 an der Zahl, dann die seit der Oecupation aus Österreich-Ungarn ins Land gekommenen Einwanderer verschiedener Nationalität, und die ebenfalls erst in neuester Zeit angesiedelten Colonisten aus Deutschland (über 1600 Köpfe). Aber die süd- slavische Nationalität der Bosnier und Hercegoviner selbst ist keine ganz reine, denn die- selben sind nicht nur mit dem Blute der (wahrscheinlich illyrischen) Ureinwohner, sondern auch mit dem osmauischer Türken vermischt, welche sich, in allerdings nur geringer Zahl, während der 400jährigen Osmanenherrschast im Lande niedergelassen und mit jenen zahlreichen Eingebornen, die zum Islam übergetreten waren, verschmolzen haben. Der mohammedanische Theil der Bevölkerung beträgt über eine halbe Million Seelen (im Jahre 1895: 548.632), also ungefähr ein Drittel. Unter den übrigen zwei Dritteln herrschen die orientalisch-orthodoxen Christen vor (673.246). Nach ihnen kommen die Katholiken (334.142), dann die Israeliten (8213), worunter auch die obenerwähnten Sponiolen. Protestanten gibt es hier erst seit wenigen Jahren (nach der nenen Volks- zählung 3596). Dieselben sind fast ausschließlich eingewanderte Colonisten. Die Consession wird häufig noch jetzt als Nationalität betrachtet, wie dies im ganzen Orient üblich ist. Der Beschäftigung nach gehört der weitaus größte Theil der Bevölkerung (88 Procent) der Landwirthschaft an. Die letzle Volkszählung weist folgende Zahlen ans: 5833 Gruudherreu, 88.970 Kmeteufamilieu, 86.867 Freibauern, 22.655 Bauern, die zugleich Knieten eines Grundherrn und auf einem anderen Grundstücke freie Eigenthümer sind. Rechnet man die Familienangehörigen dazu, so ergibt sich eine landwirtschaftliche Bevölkerung von 1,385.291 Seelen, das sind 88 Procent der Gesammtbevölkerung. Die übrigen einheimischen Bewohner sind hauptsächlich Handwerker und Kaufleute, auch Lehrer und Priester, beziehungsweise Ulemäs, d. h. Personen, welche die theologisch-jnridischen Studien des Islams zurückgelegt haben und nun größtentheils als Richter in mohamme- danischen Familien- und Erbschaftsangelegenheiten verwendet werden. Sonst sind die Einheimischen unter den gelehrten Ständen noch wenig vertreten; die Repräsentanten der gelehrten Stände sind größtentheils Beamte, Ärzte, Advocaten, Lehrer, Ingenieure aus Österreich-Ungarn; doch erhalten immer mehr bosnisch-hercegovinische Jünglinge auf Universitäten der Monarchie ihre wissenschaftliche Ausbildung — darunter auch manche Mohammedaner — und treten dieselben bei Staatsämtern und bei der Advocatnr ein. Die städtische Bevölkerung macht in Bosnien und derHercegovina nur einen geringen Theil aus; es ist aber die Grenze zwischen Stadt und Land hier schwer zu ziehen, denn es gibt viele große Dörfer, selbst mit mehr als 2000 Einwohnern, und manche kleine Städte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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