Seite - 89 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22

89 konnten die Hajdnken in Erdhütten und Felslöchern ruhig ihr trauriges Dasein fristen, wenn sonst überall Verderben ihrer wartete. Es schützten sie die drei Grenzen und die Lehnen der Jlica, auf deueu der Abstieg mit Lebensgefahr verbunden ist. Viele Jahre hindurch wagte sich kein türkischer Soldat, kein Zaptieh hieher, wo der Hajdnk mit angeschlagenem Gewehr auf ihn lauerte oder ein Steinregen von den überhängenden Riffen niederprasselte. Von hier aus wurdeu die Ausfälle in die benachbarten Gebiete unternommen, und besonders häufig wurde das Glamocko-Polje heimgesucht, wo die mohammedanischen Edelsitze geplündert und niedergebrannt wurden. Das an einen Hang der mit Tanuenhochwald bestockten Jlica sich anklammernde elende Dörfchen Tiskovae blieb lange Jahre hindurch ganz ungestört die Metropole der Hajdnken-Republik an den „Schwarzen Bächen". Deren Machtbereich war jedoch hier noch nicht zu Eude. Dazu gehörte außer dem Bntesniea- noch das Unac-Thal, wo jeder Bauer dem Hajdukeu Unterstand und Unter- stützung gewährte. Selbst in die größeren Ortschaften daselbst, das berüchtigte Trubar, Mokrouoge, Peöi oder Grab, wagte sich niemals ein Grundherr, um sich sein Drittel von der Ernte und seine Hälfte vom Heu zu holen, wenn es ihm der Kmet nicht freiwillig gab. Das sich nach Süden ziehende Defile von Grab war insbesondere die „Kornkammer" der Hajdnken. Es ist ein unseliger Landstrich, und die hier Hansen, sind wohl die Ärmsten der Armen. Im ganzen Lande gibt es keinen, auch nur annähernd so schmerzlichen Anblick wie diese Thäler. An den geschützten Stellen scharren und tragen