Seite - 91 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22

91 und damals drang zum ersten Male Luft und Sonne in die von Schmutz starrenden und von Hunderudeln bevölkerten Gassen der alten Festung. Der die Stadt im Osten bespülenden Una entlang wurde eiu Quai geschaffen, an den sich eine breite, längs des ganzen Stadtgrabens sich hinziehende Ringstraße schließt. Nur die „Spahinska-Vrata", auch Bosna-Thor genannt, und ein hoher Thurm sind unverändert übrig geblieben aus jener Zeit, in der Bihae noch vier Thore, Wälle, Knlas und „Tabijas" hatte, wie es auf alten Stichen dargestellt wird. Die St. Antonius-Kirche, das edelste Bauwerk gothischen Burgruine Ostrozac. Stils im Lande, wurde längst in eine Moschee verwandelt und dient unter der Bezeich- nung „Fethija" den Mohammedanern heutigen Tags noch zum Gottesdienste. Die Geschichte der noch von dem ungarischen Könige Bela IV. erbauten Festung belehrt uns, daß hier manch deutscher, ungarischer und kroatischer Edelmann sein Blut vergoß, um sie gegen die Türken zu halten, was auch durch 130 Jahre nach dem Falle des bosnischen Königreiches gelang. Der Fall von Bihae rief in der ganzen christlichen Welt große Aufregung hervor, und noch in demselben Jahre erschienen hierüber zahlreiche Broschüren. Eine derselben trägt den charakteristischen Titel: „Klägliche Zeitung. Was- massen der erschröckliche Erbfeind Christl. Namens, der Türk, das Ensserisst Gränz Hanss