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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 133 -
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133 Biograd, ein kleines sandiges höckeriges Plateau verbirgt, und auch die Gackoer Gebirge zeigen sich bereits in der Ferne am Horizonte. Das Nevesinjsko Polje ist nicht nur das landschaftlich schönste, sondern auch das militärisch idealste Manöverssld. Dies begründet die Nolle, die es in den Kämpfen krst, öastni i slvbocku 2latnu° („für das ehrwürdige Kreuz und die goldene Freiheit") gespielt, ohne ein eigentliches Schlachtfeld geworden zu sein. Scheinbar ganz eben, ist es doch voll sandiger Wellen und Terrainobjecte, Deckungen und Hinterhalte. Besonders der nördliche verkarstete Theil ist trotz anscheinender Harmlosigkeit so durchwühlt, daß man bei Dunkelheit quer überhaupt uicht durchkommt. Zu Hunderten schlichen sich am hellen Tage die Insurgenten aus dem Crvanj in den Velez durch, und die Montenegriner kamen aus dem Dugapasse durch das Polje unbemerkt in die Bisina, den Zugang zu Mostar. Diesen schützt jetzt die Appel-Schanze, und unmittelbar darunter, wo die von Blagaj kommende Chaussee in dichten Serpentinen ins Polje niedergleitet, liegt das beim letzten großen Aufstande ganz zerstörteStädtchenNevesinje, bestehend aus einigen weißgetünchten Häuseru mit rothen Ziegeldächern und sehr vielen, militärischenZwecken dienenden, nüchtern aussehenden Baulichkeiten. Auch sonst gibt es noch da und dort Schanzen, aber kriegerisch sieht das Polje deßhalb nicht aus. Eher wie Kaserne und Exercirplatz. Ein glänzendes Bild gibt es, wenn große Truppenabtheilungen, die zu Ende des Sommers hier concentrirt werden, auf dem Polje mauövrireu. Raum ist für mehrere Armeecorps, und das Terrain ist allen Waffengattungen und Gefechtsarten günstig; gibt es da doch stundenlang Wiesen, Buschwerk, Remisen, nackten und bewaldeten Karst, Mittelgebirg und Hochgebirg. Seltsamen Karawanen begegnet man im Mai in der ganzen Hercegovina und vornehmlich hier, wo ringsum die besten Alpenweiden winken. Keine größere Freude für den gesammten Hausstand, als wenn es in die Planina geht. Die Thäler werden der erbarmungslosen Dürre überlassen, und erst gegen November, wenn die Planinas sich in Schnee und Eis hüllen, kehrt man mit dem fetten Vieh, dem Butter und Käsereichthum zurück. In heißen Sommern sind die Eisternen nicht ausreichend, und die Älpler von Ledenice müssen das Vieh über die steilste Seite zur Narenta bringen, über Böschungen von 30 bis 40 Graden. Acht Stunden braucht das Vieh, bis es weidend und rastend an den Fluß kommt. Getränkt, kommt es auf einem anderen Wege durstig aus die Alm zurück. So ist es immer unterwegs, ist entweder hungrig oder durstig. Fürwahr, der Hercegovce weiß etwas von einem Kampfe ums Dasein! Hinter dem kahlen Crvanj liegt die grüne Morinje . Beide endigen an der Zalomska- furche, einem eintönigen Defile, das an dem unbedeutenden Orte Fojnica hinüber in das Gacko-Pol je leitet und von der neuen Fahrstraße benützt wird. Der alte Saumweg bog früher bei Pluziue ab, um über Zalom-Palauka, das eine türkische Garnison hatte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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