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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 138 -
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138 An den regen ragnsäischen Handel gemahnen nur noch die italienischen Zahlworte, die hier das Volk noch immer gerne gebraucht. Die Lastpferde ließ man allein in? Bach- bette gehen, und die Reisenden schlichen sich oben scheu dem Grate entlang; alles auf gut Glück, weil eben keine andere Communieatiou diese uralte Karawanenstraße ersetzte, die schon aus den veuetiauischeu Colouien an der dalmatinischen Küste über Nis nach Con- stantinopel geführt hatte. Zudem ist die Grenze hier so nahe, und die Montenegriner der Piva lebten in altererbter Fehde mit den wehrhasten Mohammedanern der Sntjeska. Die Kriegsfurie war auch immer losgelassen, und den Räubern und Insurgenten diente die Schlucht als Wechsel und Versteck. Noch heute wagt sich hier gewohnheitsgemäß Niemand während der Nacht vor die Thüre. Die kleine, der „Vrata" bald folgende Thalweitung von Snha bezeichnet den schönsten Punkt der Schlucht. Hier steigt von der Zelengora der berüchtigte „Gusniput" nieder, der auf einer Länge von 3 Kilometer über 990 Meter fällt, häufig von Fels- blöcken und senkrechten Abstürzen unterbrochen. Und trotzdem trieben die Bewohner der Piva hier das in der Zelengora geraubte Vieh herab und brachten es dann am Magliö vorbei über die Grenze. Das Örtchen Suha hatte bis zu der Grenzsperre nach der Ocenpation einen auch von den Montenegrinern vielbesuchten Sonntagsmarkt, auf dem die Foeaner Waffen und Munition feilboten. Nach Suha preßt die Klamm das Flüßchen neuerlich hart zusammen; aber bald nach der Einmündung des Pernciea-Wildbaches, vor der Ortschaft Tjentiste, gehen die Wände in grüne Hänge über. Die obstreichen, stark eonpirten Ost- ausläufer der Zelengora, welche die Nahija von Cnrevo einnimmt, zwingen die Sutjeska zu einem Bogen um die nördlichen, besiedelten Abdachungen des Magliö-Stockes, und anmuthige Thallandschaften netzend, drängt sie zur Driua, die, ihr entgegenkommend, sie bei Bastaei aufnimmt. Aus der Sutjeska-Schlucht führen drei Wege rasch hinauf an den Fuß des Magltt: die Felstreppe des Zdrijelo, dann der über den aussichtsreichen Dragossattel ober der rechten Thalwand der Perneica laufende Pfad, die beide in die Grenzkarstmulde Ulobic dringen, von wo aus der Maglie von der montenegrinischen Seite mühelos bestiegen werden kann; und schließlich der Weg von Suha, der mit einem steilen Ausstieg durch einen Fichtenwald beginnt und auf der Hochweide Prievor endet. Schon hier erschließt sich dem Blick ein schier unermeßlicher, in seinen Verhältnissen wunderschöner Bergkreis, dessen Anblick allein den Aufstieg lohnt. Auf dem kleinen grünen Prievor-Platean fußt in unmittelbarer Nähe der Maglic, der schönste und höchste Berg des Landes. In imponirender Großartigkeit baut sich hier seine zu der spitzen Gipfelpyramide sich verjüngende Breitseite in Steilwänden auf, an
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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