Seite - 167 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22

167 seien in der römischen Kaiserzeit in ähnlichen primitiven Verhältnissen verblieben, wie später vor dem Jahre 1878. Die Länder blühten selbst im III. Jahrhunderte n. Chr., als schon das Reich in politischen und wirthschastlichen Verfall gerieth. Gefördert wurde dieser Wohlstand durch die reichen Naturschätze Bosniens, ins- besondere durch die ausgedehnten Eisen-, Blei-, Silber- und Goldlager. Von den letzt- genannten haben wir bis jetzt nur literarische Kunde, die ersteren gelang es wieder auf- zufinden. Die wichtigsten Bergwerksorte waren Brisevo bei Stari Majdan und vor allem Domavia bei Srebrenica, wo die Verwaltung sämmtlicher dalmatinischer und pauuonischer Silberbergbaue ihren Sitz hatte. Der Bergbau, seit altersher betrieben, nahm schon im ersten nachchristlichen Jahrhunderte einen solchen Aufschwung, daß, als der Staat nnter Kaiser Trajau die Exploitirnng des dacischen Golddistrictes in die Hand nahm, sehr viele des Bergbaues kundige Ansiedler aus allen Gegenden der Provinz nach Siebenbürgen verpflanzt wurden, und dalmatinische Bergwerksbeamte den ganzen dortigen Minenbetrieb einrichteten. Zu der Romanisiruug und Durchsetzung der antochthvnen Bevölkerung mit den Darbietungen der antiken Cultur trug nicht wenig bei das tolerante Vorgehen der Inschrift Ban Killins aus dem Beginn des XIII. Jahrhunderts.