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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 181 -
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181 galt nach Außen als König, der aber die Gewalt nur so lange inne hatte, als seine Kraft die Untergebenen zu bändigen vermochte. Unter diesen Stämmen finden wir im Norden Dalmatiens und in der westlichen Ecke des heutigen Bosniens die Liburner, ein armes, aber starkes Seeräubervolk; in ihrer Nähe saßen die myrisch-keltischen Japoden. Beide lebten in Weibergemeinschaft, waren kühne Räuber, große Trinker und bildeten das prächtigste Sclavenmaterial. Im heutigen Bosnien und Mitteldalmatien wohnten die Ardiäer, im Süden die Antariaten, zwischen beiden verschiedene größere und kleinere Stämme unter eigenen Oberhäuptern, theils diesem, theils jenem Stärkeren huldigend. In den Anfängen ihres geschichtlichen Lebens sehen wir die beiden letztgenannten Hauptstämme miteinander in steter Fehde um gewisse Salzquellen, wie denn Salzlager überhaupt einen Zankapfel der UrVölker bilden. Deßhalb wollte ein Forscher die Bedeutung des Namens Bosna als Salzbecken erklären, obzwar es viel wahrscheinlicher ist, daß der Name sich vielleicht aus der illyrisch-albanesischeu Erklärung: bas-ante: jenseits der Gebirgskämme, ableiten ließe. Im IV. und III. Jahrhundert v. Chr. ergoß sich der große Strom der Kelten- wandernng über die Balkanhalbinsel und verdrängte einzelne illyrische Stämme aus ihren Sitzen. Ein Theil dieser Eroberer siedelte sich an Stelle der Vertriebenen an, ein anderer verschwand im hellenischen Oriente. Während im Nordwesten der Balkanhalbinsel keine historischen Mittelpunkte sich bilden konnten, entwickelte sich im Süden, in Epirns, eine Reihe von illyrischen Königreichen, die nach dem Tode Alexander des Großen sich unabhängig machten. Alexander der Große ist die erste historische Persönlichkeit, welche, vom Süden nordwärts dringend, die Donaulinie erreichte und die ganze Halbinsel, wenigstens nominell, unter seine Macht brachte. Die Vereinigung der so verschiedenen Stämme endete gar bald; aber der Zauber der Persönlichkeit dieses historischen Halbgottes wirkte selbst nach einem Jahrtausend und nach so vielen Erschütterungen derart fort, daß selbst die Nationalhelden in Vergessenheit geriethen, der große Alexander aber als vergötterter Repräsentant der weltlichen Macht in verschiedenartigen fremdsprachigen Heldenliedern weiterlebte. Erbe dieses großen Mannes wurden die Römer. Ihnen war es vorbehalten, alle drei Halbinseln des mittelländischen Europa unter eine Macht zu bringen, und die Welt- stadt Rom konnte sich als Mittelpunkt jenes fächerartig ins Weite greifenden Weltreiches betrachten, das beinahe die ganze damals bekannte Erde in sich faßte. Schon die Republik streckte ihre Arme beinahe gleichzeitig nach dem Besitze der iberischen und der Hämns- halbinsel aus; Karthago, die hellenischen Republiken, Macedonien und Jllyrien fallen deni unaufhaltsamen Siegeslauf Roms zum Opfer. Im Jahre 167 v. Chr. wird der letzte südillyrische König Gentins in Ketten nach Rom geführt. Aber die nordillyrifchen Stämme, an ihrer Spitze die Dalmater, kämpfen, unterstützt von der Natnr, in ihren Bergen, mit
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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