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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 184 -
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184 Hauptorte Pannoniens, verbunden. Bei der Anlage der Straßen waren die commerziellen und nationalökonomischen Rücksichten ausschlaggebend. Die Römer erkannten bald — Nach- richten darüber hatten sie schon früher erhalten — den Erzreichthum dieses Landes. Das Gold im heutige» Erzgebiete und an den Flußläufen des Verbas, das Silber in Domavia, der Argentaria Dalmatiens, und das Eisen übten große Anziehungskraft nnd führten in diesen, früher unwirthlichen, nur waghalsigen Kaufleuten zugänglichen Berggauen bald große Veränderungen herbei. Alte Schriftsteller nnd heute noch sichtbare Spuren römischen Betriebes bekunden, daß in Bosnien während der Kaiserzeit bis zur Völkerwanderung intensiver Bergbau bestand. Man kann behaupten, daß alles abbauwürdige Tagerz von den Römern aufgespürt und auch ausgearbeitet wurde; sie arbeiteten dem Mittelalter vor, das ihren Spuren getreulich folgte. Großes leisteten sie auch in der militärischen Erziehung der kriegerisch veranlagten Bevölkerung. Die tapferen Bergstämme wurden in die Legionen eingetheilt, und es dauerte nicht lange, so wurden die Nachkommen jener alten Landesvertheidiger, welche die Römerherrschaft hartnäckig bekämpft hatten, zu Erhaltern und Vertheidigern der römischen Weltherrschaft, zu Stützen des Römerthums. Diese Richtung der römischen Politik brachte dem Reiche viel mehr Nutzen als die intensive Bergthätigkeit. Das italisch-römische erobernde Element erschlaffte, und im II. und III. Jahrhundert u. Chr. ging die Rolle der italischen Cäsaren auf die aus Jllyrien und Pannonien gebürtigen Militärkaiser über. Die ersten drei Jahrhunderte n. Chr. bilden die einheitlichste geschichtliche Periode des adriatischeu Dreieckes. Bei allen Weltbegebenheiten sehen wir diese Provinz, beziehungsweise ihre Söhne, eine hervorragende Rolle spielen; die Keime des Christenthums schlagen hier bald Wurzeln; in den Stürmen der Völkerwanderung ist es diese Provinz, die den meisten Verwüstungen ausgesetzt ist, aber trotz des Dahinsiechens der alt-römischen Tugenden dank ihrer Organisation und der unverwüstlichen illyrischen Volkskraft dennoch standhielt. Es bedarf nur des Hinweises auf den Namen Diocletians, um die Bedeutung Dalmatiens zu charakterisiren. Selbst in jenen späteren Epochen, wo infolge des natürlichen Übergewichtes der byzantinischen Reichshälfte die adriatische Küste sammt dem Binnenlande manchmal factisch, manchmal nominell dem Osten angehörte, blieb der Kern dennoch immer römisch. Die adriatischeu Küstenstädte theilen die Geschicke des italischen Volkes; sie erhalten ihr römisches Gemeinwesen, ihr römisches Recht Jahrhunderte lang; sie überdauern die gothische Macht und sprechen an der Küste stets dieselbe Sprache. Nur das ethnographische Bild des Binnenlandes verändert sich allmälig. Die den Völkerwanderungen ausgesetzte pannonische Provinz wird durch die Barbaren gründlich verwüstet und entvölkert. Die echten römischen Elemente, welche in den dinarischen Alpen ohnedies nur sporadisch sein
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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