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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 190 -
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1i)t) Als nun König Koloman zu Anfang des XII. Jahrhunderts sein Banner in Dal- matien aufpflanzte, wandten sich auch die Binnenländer seiner Machtsphäre zu. Das Gebiet des die Hercegovina und Bosnien scheidenden Flusses Rama optirte zuerst für die Macht des Königs. Unter König B i l a II. (1137) erstreckt sich die Macht Ungarns über ganz Bosnien. Nach dem kleinen Rama-Gan benannten die ungarischen Könige das ganze bosnische Gebiet: im Königstitel kommt nun Bosnien als Rama vor, und seit 1138 nennt sich der König von Ungarn auch kex liumae. König Belas II. Sohn Gejza II. scheint bei der üblichen Theilung des Reiches im Sinne der väterlichen Verfügung Bosnien als lose angegliederten Ländertheil seinem Bruder Ladislaus II. überantwortet zu haben. Ihm untersteht in der Person des Bans Boric, dessen Stammesgebiet mit dem Mittelpunkte des heutigen Save-Brod und nördlich der Orljava im Comitate Pozega lag, ein kräftiger Statthalter dieses bosni- schen Territoriums. Ban Borie leistete dem Könige in den Kämpfen mit Kaiser Manuel kräftigen Beistand und befestigte fem Ansehen bei den führerlosen Stämmen Mittelbosniens und, wie es scheint, bis zur Adria. Doch lehnte sich der mächtige Ban im Jahre 1163 gegen König Stefan III. ans und ergriff die Partei des königlichen Onkels. Allein Gottfried aus Meißen besiegte ihn, und sein Geschlecht verlor die Führerrolle in Nord- bosnien. Für sicher kann man annehmen, daß die Sippe des Bans Boric (aus welcher die Familien: Berislavie, Dessewffy, Jspäufi, Boric, Török entstammten) die Waldgebiete des Vrbas in Besitz nahm, sich jedoch nach dem Falle des Bans der allerdings noch schwachen königlichen Gewalt von damals fügen mußte. Das ungarische Königthum befestigte sich bald auf der dalmatinischen teiiu fermu, in den kroatischen Gauen südwärts der Kulpa und der Una. Aber erst gegen Ende des XII. Jahrhunderts sehen wir das directe Eingreifen und das zielbewußte Streben nach staatlicher, aber nicht eentralistischer Angliedernng auch dieser Gebiete. Zugleich bedient der Papst sich Ungarns als Werkzeug zur Verbreitung des Katholicismus. Der Anfang der Geschichte dieser Länder fällt zusammen mit dem Kampfe des westlichen lateinischen Christenthums gegeu die von Osten heranbringende manichäisch-bogumilische Religion, die damals, vom XII. bis zum XIV. Jahrhundert, die Gemüther förmlich aufwühlte. Man kann das Verbreitungsgebiet dieser religiösen, gegen das Papstthum gerichteten Bewegung mit einer Ellipse vergleichen, deren Brennpunkt wir in Bosnien und der Hercegovina finden. Parallel mit dieser Bewegung verläuft die Geschichte beider Länder, etwa vom Jahre 1180, vom Bane Knlin angefangen bis zum endgiltigen Falle des bosnischen Königreiches im Jahre 1463. Die bosnische Geschichte dieses Zeitraumes weist iu ihrer Entwicklung zwei Hauptphasen auf: Das Baua t bis zum J a h r e 1377 und das Königthum
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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