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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 232 -
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232 der „Heiden" aneiferte, aber anderseits nichts Wichtigeres vor Angen hatte, als die Ausrottung der Husiteu. Beide Ziele zugleich hätten vielleicht zwei Corvine erreichen können, Einer genügte nicht. In Wirklichkeit geschah aber nur, daß die Politik Mathias' Corviuus nach der Rückeroberung des bosnischen Banats sich dem Westen zuwandte und der Kampf mit den Türken einen blos defensiven Charakter annahm. Es wäre aber ungerecht, die Theilnahme des Papstes nicht lobend hervorzuheben. Die Päpste wendeten all ihren Einfluß auf, um die Sache Corvins bei den europäischen Mächten populär zu machen; dann unterstützten sie Mathias auch mit Geld. Hunderttausende von Dncaten wurden ihm zur Verfügung gestellt; die aus Bosnien geflüchteten und treu katholisch gebliebenen Magnaten sammt der bosnischen Königin wurden von der päpstlichen Curie lebenslänglich erhalten, und es verging keine Gelegenheit, ohne daß der Papst die europäischen Mächte auf die Wichtigkeit der bosnischen Frage aufmerksam machte. Doch die dem Könige gesendeten Gelder reichten nicht aus; dazu erlaubte der Papst dem Könige, ja er ermächtigte ihn, diese Gelder nicht gegen die Türken, sondern gegen die Cechen zu verwenden. Einmal findet der Papst, „daß es das größte Lob eines Königs und Reiches und einen unsterblichen Ruhm bilde, die Vorhut und die Mauer aller Christen zu sein," und dann wieder wird gesagt, daß die Ausrottung der Sectirer die Hauptnothwendigkeit für das Gedeihen des Christenthums bilde. Doch nicht nur der Papst, auch der Adel, Kroaten wie Ungarn, begeisterte sich für den Kampf gegen die Ungläubigen. Es gibt kaum Eines der älteren Geschlechter, deren Vorfahren nicht an den Kämpfen Mathias' Corvinns in Bosnien betheiligt waren. Wir sehen die Banffy, die Teleki, die Batthyany, ferner den Reichsten des damaligen Hochadels, Nikolaus Ujlaky und dann den getreuen Gardeeapitain des Königs, Paul Källay, welche alle bei der Rückeroberung Bosniens betheiligt waren und dafür Besitzungen und Schenkungen erhielten. Um das Interesse des Hochadels für den Türkenkrieg zu gewinnen und auch der persönlichen Ambition freien Spielraum zu gewähren, verlieh Mathias dem ehrgeizigen Magnaten Ujlaky (1471) den Titel eines Königs von Bosnien, wofür derselbe die Instandsetzung der Festung Teoeak auf sich nahm. König Mathias hatte natürlich nicht zu befürchten, daß dieser Königstitel mit der Zeit die Wiederherstellung des bosnischen Königreiches nach sich ziehen werde, da er die administrative und militärische Verwaltung aller bosnischen Besitzungen seinem Gouverneur, zuerst Szapolyay und dann Blasius Magyar, anvertraute. Als der Sultan sah, daß Mathias die Vertheidigung seines schwer erworbenen Besitzes nachdrücklich betrieb, ließ er die ungarischen Grenzen fortwährend beunruhigen. Um dem Titularköuige einen Rivalen zu geben, stellten die Türken einen Gegenkönig in der Person des Mathias Christich (1476) auf. Doch wurde dieser gar bald abtrünnig. Nun
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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