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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
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261 gemeinsamen, wenn auch auf verschiedene Ergebnisse hin geplanten Bemühungen war das Bundesverhältniß, welches bis zur neuesten Entwicklungsphase der orientalischen Frage, theils in schwächerem, theils in stärkerem Maße zum Ausdrucke kam. Unter Karl VI. kam das Bündniß zustande, welches die gemeinsame russisch-österreichische Action von 1736 bis 1739 zur Folge hatte. Zu dieser Zeit verfolgt die Habsburgische Politik klare Ziele. Sie uimmt die Huldigungen und das Unterwerfungsanerbieten der Balkan- länder direct an und man dachte damals in Wien an die Eroberung Bosniens, Albaniens bis zur Drinmündnng, der Walachei bis Braila und der Moldau bis an den Prnth. Die russische Politik hingegen folgte einem natürlichen Drange nordischer Völker nach dem Süden. Das Waffenglllck war den Kaiserlichen nicht hold, und im Frieden von Belgrad (1739) verloren sie die kaum erworbenen kleinen serbisch-bosnisch-walachischen Gebietstheile. Das führende mohammedanische Element war noch immer das Kräftigste im Lande. Ein Beweis dafür, daß einzelne Bosniaken sich in diesem Kriege sehr hervorthaten. Bezeichnend für den Thatendrang dieser beute- und kampflustigen Elemente ist es, daß manche in polnische, dann in preußische Dienste traten und in der alten Friedericianischen Armee vom Jahre 1742 bald als Anhängsel der Zietenschen Husaren, bald als selbständiges Regiment eine Art von leichtem Lanzendienst versahen. Es waren zwar nur einige (Osman, Ali, Vitkovic) Bosniaken, doch verdient diese Episode immerhin als Zeichen der Kriegstüchtigkeit der Rasse eine Erwähnung. Das ephemere Glück der Pforte war aber nicht im Stande, die allmälige Kräfteabnahme der osmanischen Reichsmacht aufzuhalten. Die Habsburger hatten noch wie zuvor das meiste Interesse, die Abgrenzung der nenerworbenen Gebiete als nicht definitiv abgeschlossen zn betrachten. Nach den großen Kämpfen in Westeuropa (1763) gewann diese Frage ein actnelles Interesse. Die große Kaiserin und Königin Maria Theresia hat ihrer Ansicht über die orientalische Politik der Monarchie folgenden Ausdruck gegeben: „Was würden wir gewinnen, wenn wir unsere Eroberungen selbst bis vor die Mauern Constantinopels ausdehnen würden? — Ungesunde, culturlose, entvölkerte oder von unverläßlichen Leuten bewohnte Provinzen, welche die Kräfte der Monarchie nicht steigern, sondern erschöpfen würden. Dies wäre ein noch kritischeres Ereigniß als die erste Theilung Polens." Kaunitz war ganz entgegengesetzter Meinung und gewann dafür auch Josef II. Kaunitz war davon überzeugt, daß der Habsburgischen Monarchie sowohl die historische als auch die natürliche Ausgabe zufalle, im geeigneten Momente diejenigen Länder der Türkei zu anneetiren, die mit dieser Macht nur in losem Zusammenhange standen. Er war
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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