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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 282 -
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282 Die deutsche Anthropologie hat auf Grund einer Verständigung festgestellt, daß mau alle Fälle, in denen der Index die Zahl 75 nicht überschreitet, als Langköpfigkeit (Dolichocephalie), wo er zwischen 751 und 79 9 schwankt als Mittelköpfigkeit (Mesocephalie), und endlich wo er 80 oder mehr betrügt, als Kurzköpfigkeit (Brachy- cephalie) zu bezeichnen hat. Die Kopflänge und die Kopfbreite wird mit entsprechenden Cirkeln, sogenannten Tastercirkeln, gemessen, der horizontale Kopfumfang wird mit einem in Centimeter und Millimeter eingetheilten Bandmaaße festgestellt. Genaue und wissenschaftlich verwerthbare Resultate erhält man nur durch die Messung maeerirter Schädel; werden aber die Maaße an Lebenden genommen, so müssen von den erhaltenen Ergebnissen, gewisse durch Erfahrung, namentlich aber dnrch Experimente festgestellte Zahlen in Abzug gebracht werden. So hat z. B. Weisbach nachgewiesen, daß man vom Kopfindex zwei Ganze abziehen muß, wenn man die erhaltene Zahl auf den Schädelindex reduciren will; ebenso hat Jkow gezeigt, daß man 25 Millimeter in Abzug zu bringen hat, wenn man aus dem horizontalen Kopfumfange den horizontalen Schädelumfang berechnen will. Selbstverständlich werden die durch die Untersuchung eines sogenannten todten Materiales gewonnenen Ergebnisse immer verläßlicher, weil fehlerfreier sein, als die durch die Messung Lebender erhaltenen Resultate. Nachdem wir diese Bemerkungen zur näheren Verständniß der folgenden Darlegungen vorausgeschickt haben, wollen wir zu unserem Gegenstande zurückkehren. Meines Wissens wurden bis jetzt kaum 21 Schädel erwachsener Bosnier anthro- pologisch untersucht, und zwar zwölf älteren Ursprungs von Weisbach und neun recente von mir. Von den älteren Schädeln wurden vier aus Bogumilengräbern gehoben, und dürften daher aus dem 13. bis 15. Jahrhundert stammen, die acht anderen gehören zweifellos einer jüngeren Periode an, die neun recenten endlich sind aus der aller- jüngsten Zeit. Bezüglich der Bogumilenschädel wäre erwähnenswerth, daß sie bei einem durch- schnittlichen Rauminhalte (Kapacität) von 1463 Centimeter und einem Horizontalumfange von 516 Millimeter eine mittlere Länge von 179 Millimeter und eine Durchschnittsbreite von 146 Millimeter aufweisen. Der Schädelindex beträgt somit 81 45. Unter diesen Schädeln war nur einer, und zwar ein weiblicher mesocephal (79 1), die drei anderen aber mehr oder minder brachycephal. Bei den acht anderen Schädeln (zwei weiblichen und sechs männlichen) beträgt die Durchschnittslänge 172 Millimeter, die Breite 142 Millimeter und der horizontale Umfang 502 Millimeter. Die Eapaeität konnte nnr bei fünf Schädeln, und zwar bei drei männlichen und den zwei weiblichen gemessen werden, sie beträgt im Mittel 1426 Centimeter. Scheidet man aber die letzteren aus, so erhält man, durch die Messung der drei männlichen allein, einen Rauminhalt von 1486 Centimeter. Mit einem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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