Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 314 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 314 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22

Bild der Seite - 314 -

Bild der Seite - 314 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22

Text der Seite - 314 -

314 und verrichten ihren Zauber. Sie schädigen Menschen und Thiere und werden nach dieser Eigenschaft unterschieden. Es gibt eine Anzahl von Hexenproben, unter anderem die, daß man einen Johanniswurm an der Flamme, die er umschwärmt, fängt, ihm die Flügel versengt und mit den Worten: sutra, 6a ti soll ckam" (Komme morgen um Salz) freiläßt. Das erste Weib, das Morgens das Haus betritt, gilt als Hexe, und man gibt ihr, um ihren Zauber zu brechen, Salz. Eine Hexe meint man in der Weise fangen zn können, daß man sich hinter eine Egge stellt, wodurch man unsichtbar wird, und die vorübergehende Hexe an den Haaren faßt. Eine männliche Gattung Hexen nennt man Stuka. Mehr durch übernatürliche Kräfte ausgezeichnet, sind sie minder boshaft als ihre weiblichen Genossinnen. Auch sie ziehen des Nachts unsichtbar aus und kämpfen in den Lüften mit anderen Stuhas erbitterte Schlachten, worauf man sie oft des Morgens ganz zerschlagen im Bette auffindet. Knaben, die im „Hemdchen" zur Welt kommen, werden derartige Stube. Gegen Hexen und den durch diese vollführten Zauber gibt es zahllose Mittel; als das kräftigste gilt aber der Knoblauch, welcher bei jeder Gelegenheit empfohlen wird. Diesen Gebilden des Aberglaubens wurde durch den Mohammedanismus eine Menge aus dem Oriente stammende Motive — Sagen von Dzins, Hndoms n. s. w. — zugesellt, und es würde zu weit führen, wollte man alle diese Geschöpfe einer lebhaften Phantasie beschreiben. Diese neuen Zuthaten bewirkten aber auch, daß neben ihnen die alten allmälig verblaßten und modificirt wurden, wodurch zahllose Loeal- und Nebenformen entstanden. Die Tracht. — Ebenso eigenthümlich wie in seinen Sitten, Gebräuchen und sonstigen Äußerungen des Volkslebens ist der Bosnier in seiner Tracht. Sie entspricht seiner Stellung an der Grenze zwischen der abendländischen und der orientalischen Civilisation und zeigt ein Gemisch von Elementen einer sorgfältig überlieferten Tradition neben den Schöpfungen eines wenn auch langsam fortschreitenden Zeitgeistes. Ein ziemlich stark entwickeltes Prunkbedürfniß, ein Hang zurmalerifchen Ausgestaltung bei einem gewissen urwüchsigen Geschmack, sowie eine angeborene Pietät für das Alt- hergebrachte sind die allgemeinen Merkmale des bosnischen Eostüms. Namentlich der letztere Umstand bewirkte, daß sich in einzelnen Gebieten besondere Costümtypen erhalten haben und gewisse Gegenden bestimmte Localformeu aufweisen, welche allein genügen, die Zuständigkeit des Trägers zu kennzeichnen. Allerdings sind die Grenzen der einzelnen Eostümzonen gegeneinander nicht streng abgeschieden: es finden allmälige Übergänge von der einen zur anderen statt, sowie der Übergang von bosnischen zu den Costümen der benachbarten Länder, Serbien, Slavonien, Kroatien, Dalmatien und Montenegro, eine Reihenfolge von Nnancirungen vermittelt.
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild