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Das ganze Gehöft wird von einer aus Stangen (vrljilce) gebildeten Umzäunung
eingefaßt, und an den Ecken derselben werden nicht selten, um das Unwetter abzuhalten,
auf hohen Stangen hängende Pferde- oder Stierschädel aufgesteckt, ein Brauch, der
auch bei den Genna-
nen üblich war (soge-
nannte Neidstangen),
um Schutz vor Ge-
witter und Hagel zu
gewähren.
Als Typus
des mohammeda-
nischen Wohnhau-
ses dürfen wir weder
das des mohamme-
danischen Bauers, der
sich im Nothfalle auch
mit einem Blockhause
begnügt, wie es sein
christlicher Berufs-
genosse besitzt, noch
jenes des Pascha
annehmen, welches
fremden Einflüssen
nnd Neuerungen zu-
gänglich war, son-
dern das Wohnhaus
des mohammedani-
schen Bürgers, wel-
cher die Städte be-
wohnt und dort als
Händler, Handwerker
oder von seiner Grundrente lebender Privatier sein beschauliches Dasein führt. Diese
Hausform gestaltete sich im Laufe der Zeit zu einem architektonischen Ganzen, das der
durch Tradition, religiöse Momente und klimatische Verhältnisse bedingten Lebensweise
des Mohammedaners in jeder Beziehung entsprach. Der Mohammedaner, von Natur aus
einer beschaulicheren Lebensweise zuneigend, ist ein großer Naturfreund nnd besitzt die
Kopfputz aus Srebrenica.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bosnien und Herzegowina, Band 22
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Bosnien und Herzegowina
- Band
- 22
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.34 x 22.94 cm
- Seiten
- 536
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch