Seite - 361 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22

361 Folgsamkeit und Verschwiegenheit in Person und jeden« zu Diensten sein. Früh Morgens bevor der Hahn kräht, muß sie bereits auf sein, um das Haus zu fegen und zu kehren und Wasser zu holen, damit Alles in Ordnung sei, wenn die Übrigen aufwachen. Sie darf vor keiner noch so schweren Arbeit zurückscheuen, und um sie aufzumuntern, wird ihr vorgehalten, daß „Fretten und Dulden das Haus zusammenhalten" (ki-petz i trpex kucu ärSe), oder daß dieses „nicht auf dem Boden, sondern auf dem Weibe ruhe" (ne stoji kuca na Katholische Messe im Freien (Bosnien). nc> na Ssni), während die Männer auf sich selbst anspielend behaupten, daß Verminst das Haus regiere (pamet kuöoin vlaäs). Jedem männlichen Wesen, und sei es noch ein Kind, muß die junge LnaZa beim Betreten des Hauses die Hand küssen. Au der Mahlzeit nimmt sie stehend theil oder muß mit dem letzten Platze bei Tische fürlieb nehmen. Kommen die Männer von der Arbeit oder Reise heim, so muß sie ihnen die Fußbekleidung ausziehen und die Füße waschen. Begegnet sie einem Manne, so darf sie dessen Weg nicht kreuzen, sondern bleibt am Saume des Pfades bescheiden stehen und neigt sich tief vor dem Vorübergehenden. An ein trautes Zusammensein der Neuvermählten ist nicht zu denken, und sie müssen stets den Moment erhaschen, wo es ihnen möglich ist, ein paar Worte