Seite - 365 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22

365 darauf stellen sich Freunde und Nachbarn beim Bräutigam mit Geschenke» ein, zumeist süßen Bäckereien, worunter der Hochzeitskuchen, welcher der Braut dargebracht wird. Im Harem zerschneidet die Braut den Kuchen, und der Bräutigam wartet damit den Gästen ans, wobei jeder ein gesticktes Tuch (juAluk oder maliruma) erhält. Am Freitag nach Mittag empfängt die Braut ihre neue« Nachbarinnen im Harem und bewirthet sie. Ein Abendbesuch bei den Eltern, falls sie in derselben Stadt wohnen, beschließt das Fest, bei dem Sang und Jubel laut und übermüthig zur Geltung kommen, Todtenfeier auf dem Friedhofe der Orientalisch Orthodoxen (Markovdan). und bei welchem die gegenseitigen Geschenke endlos sind und oft die Kräfte des Gebers übersteigen. Der Tod. — Die bezeichnenden Verse des Dichters Mazurauic: . L H s e o n o Z k o ^ < z v i k c > ! ( F ü r c h t e J e n e n , d e r i i l l S t a n d i s t , L s ü g o l s m a m r i ^ s t i j a ä a . " I o h n e g r o ß e n S c h m e r z z u s t e r b e n ) kauu mau mit vollem Rechte auf das kräftige Volk Bosniens und der Hereegovina an- wenden, das dem Tod — in welcher Gestalt er auch erscheine» mag — stets mit Ruhe uud Gleichmuth entgegensieht. Als Abschluss eines oft sorgenvollen Lebens wird der Tod mit Würde erwartet und entsprechend gefeiert. Fühlt ihn der Mann herannahen, so ist seine letzte Sorge der