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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 403 -
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403 hatte. Bei seinen aufreibenden Berufspflichten konnte er keine rege schriftstellerische Thätigkeit entwickeln, doch stehen sowohl seine, dem traurigen Schicksal seiner Heimat geweihten Elegien, als seine in lateinischer Sprache verfaßten Philologischen Ab- handlungen auf der Höhe seiner seltenen Bildung. Er war unbedingt einer der größten Söhne Bosniens. Eine weit fruchtbarere und vielseitigere Thätigkeit entfaltete sein jüngerer Zeit- genosse und Freund Franjo Juki?. Im Jahre 1818 in Banjaluka als Sohn eines Gold- schmiedes geboren, ließ er sich als Franciscaner einkleiden und lag den höheren Studien in Agram ob, wo er sich sofort Ljndevit Gaj anschloß. Im Jahre 1850 ließ ihn Omer Pascha Latas verhaften und gefesselt zuerst nach Salonichi, danu nach Constantinopel bringen, wo er unsäglichen Qualen unterworfen wurde. Er fand schließlich eine Zufluchts- stätte beim Bischof Stroßmayer; doch starb er schon 1857 in Wien, wo er ärztliche Hilfe gesucht hatte. Trotz seines kurzen Lebenslaufes und des widrigen Schicksales, welches ihn verfolgte, verfaßte Jukic eine Menge Bücher, welche noch immer gerne gelesen werden. Sein verdienstvollstes Werk ist seine 1850 in Agram erschienene „Geographie und Geschichte Bosniens" i pov^estnica Lvsne). Er begründete ferner die periodische Zeitschrift ,öc>sanski priMeh*, wovon jedoch wegen seiner Verbannung nnr zwei Hefte erschienen. Der treueste Freund und eifrigste Förderer der civilisatorischen Bestrebungen des Fra Jukic war sein jüngerer Zeitgenosse und Landsmann Fra Grgo Mart ic , zugleich der größte Dichter, den Bosnien bisher hervorgebracht hat. Fra Grgo Mart iö wurde am 5. Februar 1822 in Posusje, einem Orte des Bezirkes Ljubuski in der Hercegovina, geboren, wo sich die bosnische Volkssprache bekannter- maßen am reinsten erhalten hat. Der hochbegabte Knabe fand im Jahre 1834 Aufnahme in das altehrwürdige bosnische Kloster Kresevo, wo er fünf Gymnasialclassen mit Aus- zeichnung absolvirte und das Ordensgelübde ablegte. Dann besuchte er die sechste Classe in Pozega, hörte in Agram vom Jahre 1839 bis 1840 Philosophie und beendete im Jahre 1844 in Stuhlweißenburg die theologischen Studien. In diese Epoche fallen seine ersten literarischen Versuche, welche durch die illyrische Bewegung veranlaßt wurden. Als Martic im Jahre 1845 in seine Heimat zurückkehrte, begann er im Verein mit Jukic und Marian Sunjic Volkslieder zu sammeln. Mit der Sichtung des so gewonnenen Materials wurde Jukic betraut, doch erschien ein Theil der Sammlung erst nach seinem Tode 1858 in Esseg unter dem Titel ,^arc>cllie x^esme bosanske i kercsAovaeke- (Bosuisch-Hercegovinische Volkslieder). Für diese werthvolle Sammlung verfaßte Martic unter dem Pseudonym „I^udomir" das Vorwort und eine ergreifende Elegie auf Jukiö' Tod. Im II. Band der Agramer periodischen Zeitschrift SS«
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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