Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 479 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 479 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22

Bild der Seite - 479 -

Bild der Seite - 479 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22

Text der Seite - 479 -

479 Thvn :c. Im Nachstehenden wollen wir diese Mineralvorkommuisse ihrer Art nnd Verbreitung nach kurz beleuchten: Gold kommt hauptsächlich im Gebiete der Flüsse Vrbas, Lasva, Fojnica und Ram^ vor. Auf primärer Lagerstätte wurde es in den Fahlerzen von Kresevo, Fojnica und Maskara am Vrbas, welche bis 100 Gramm pro Tonne Erz von 1000 Kilogramm enthalten, ferner in den goldhältigen Schwefelkiesen von Bakovici bei Fojnica, deren Goldgehalt bis 20 Gramm pro Tonne steigt und in den Quarzgängen der Vilenica bei Travnik, welche 6 bis 60 Gramm pro Tonne Erz gezeigt haben, nachgewiesen. Große Mengen von Gold sind in den Schottermassen der obgenannten Fluß- gebiete abgelagert. Nach den im Jahre 1893 an der Lasva unterhalb Travnik vorgenommenen Waschversuchen beträgt der Goldgehalt der aluvialeu und diluvialen Geschiebe zumeist 01 bis 0 3 Gramm, manchenorts bis 15 Gramm pro Tonne. Die vorhandene Goldmenge wird auf circa 8000 Kilogramm berechnet. Gleich- wohl ist eine rentable Gewinnung des Goldes aus diesen Schuttmassen bei den gegenwärtigen Preisen des Grundes und der Arbeitslöhne nicht leicht möglich. Etwas günstiger liegen die Verhältnisse bei den ausgedehnten Geschieben (Seifen) am Vrbasslusse bei Gornjivakus, woselbst die in den Jahren 1890 bis 1891 durchgeführten Untersuchungen einen Goldgehalt von meist '/- Gramm per Tonne Material gezeigt haben. Die Frage der Abbanwürdigkeit dieser Seifen harrt noch ihrer Entscheidung. Silber kommt in Bosnien vornehmlich in Srebrenica an Bleiglanz gebunden vor, ferner in den Fahlerzen von Fojnica, Kresevo, Maskara, im Bleiglanz von Borovica bei Nares und in jenem von Ljubia bei Prijedor. Der Silbergehalt des Bleiglanzes von Srebrenica beträgt im Mittel 160 Gramm pro 100 Kilogramm Erz von 617ö Procent Bleigehalt. Die Erze treten in echten Gängen auf, welche das Trachytmassiv von Srebrenica und die angrenzenden alten Schiefer durchsetzen. Die streichende Ausdehnung dieser Gänge ist bis auf 8 Kilometer Länge constatirt, weshalb anzunehmen ist, daß sich dieselben auch auf eine sehr große Tiefe fortsetzen werden. Sie beherbergen jedenfalls noch große Mengen von Blei und Silber, da der Abbau zur Römerzeit und im Mittelalter nicht tief unter die Thalsohlen vorgedrungen sein kann. Die reine Erzmächtigkeit der Gänge konnte an mehreren Stellen mit 0'5 Meter und darüber constatirt werden. Diese Verhältnisse, sowie das Auftreten von Zinkerzen machen wahrscheinlich, daß der Bergbau von Srebrenica nochmals aufgenommen und neuerlich zur Blüte gelangen wird. Blei tritt als silberfreier Bleiglanz auch zu Olovo bei Kladauj auf. Den ehemaligen Bestand der dortigen Gruben, welche noch im XV. Jahrhunderte im großen Maßstabe betrieben worden sein sollen, bezeugen gegenwärtig nur mehr Pingenzüge und Halden; Anhaltspunkte über die Beschaffenheit der Lagerstätte, die Tiefe der alten Gruben n. s. w. sind nicht vorhanden.
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild