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Salz konnte bisher in Bosnien nur in der Umgebung von Dolnja Tnzla in
ausgedehntem Maße nachgewiesen werden. Es treten zwar in der Nähe von Konjica
schwache Soolqnellen zu Tage, und auch an anderen Stellen des Landes, wie am Ivan-
passe, sind Anzeichen einer Salzführung vorhanden, doch haben die hierauf gerichteten
Erhebungen bisher zu keinem günstigen Resultate geführt. In den jungtertiären Gebirgs-
schichten bei Dolnja Tnzla ist ein sehr bedeutendes Steinsalzlager vorhanden, dessen
Mächtigkeit noch gar nicht völlig constatirt ist, jedoch über 100 Meter betragen dürfte.
Rücksichtlich der horizontalen Ausdehnung der Lagerstätte werden die in Ausführung
begriffenen Bohrungen die nöthigen Aufschlüsse liefen?.
Eisen kommt in Bosnien in außerordentlicher Menge vor. Die wichtigsten Lager-
stätten sind bei Vares, dann bei Ljubia und Stari-Majdan, Novi, Kresevo, Fojnica und
Dusina vorhanden. Bei Vares bilden die Eisenerzlagerstätten einen mehr als 10 Kilometer
langen Zug, in welchem die Mächtigkeit der Erze bis auf 80 Meter steigt. Ihrer
Beschaffenheit nach sind die Erze Braun- und Spatheisensteine; der Eisengehalt beträgt
35 bis 65 Procent. Die Erzlagerstätten von Ljubia und Stari Majdan besitzen ebenfalls
eine bedeutende Mächtigkeit; die Erze sind Brauneisensteine mit circa 50 Procent Eisen.
Quecksilber kommt in Bosnien in Fahlerzen und als natürlicher Zinnober vor.
Die Fahlerze treten bei Kresevo und Fojnica in paläozoischen Kalken auf, bilden darin
jedoch nur wenig mächtige und absätzige Lagerstätten, wogegen zu Maskara nächst
Gornji-Vakuf ein Fahlerz führender Gang von ansehnlicher Mächtigkeit in Abbau steht.
Ciuuabarit wurde längere Zeit in Cemernica und auf der Zec Planina bei Fojnica
gewonnen und auf Quecksilber verhüttet. Kupfer ist in den bereits erwähnten Fahlerzen
enthalten. Zu Majdan und Sinjako bei Varcar-Vakuf treten jedoch mit Spatheisenstein
abwechselnd Kupferkiese im paläozoischen Schiefer auf. Zinkerz, und zwar als Zinkblende,
kommt in den Gängen von Srebrenica, ferner in den Gängen von Zahor und Cemernica
bei Fojnica vor, bildet jedoch gegenwärtig keinen Gegenstand bergmännischer Gewinnung.
Manganerze sind bei Cevljanoviö, dann bei Konjica und Jvanjska bei Prjedor im
reichen Maße vorhanden und werden in der erstgenannten Localität gewonnen. Das
Vorkommen der Chromerze ist an die das ganze Land von Südost nach Nordwest
durchziehenden Serpentinzüge gebunden; doch treten diese Erze, soweit bisher bekannt, nur
an wenigen Stellen, wie bei Dnboötica und auf der Borja plauiua in solcher Mächtigkeit
und Reinheit auf, daß sie mit Vortheil gewonnen werden können. Arsenerze (Realgar-
Anripigment) kommen bei Fojnica und Kresevo vor, Antimonerze (Grauspießglanz) in
den Cemernicaer Gängen bei Fojnica. Letztere Lagerstätten wurden einige Jahre lang
durch die Gewerkschaft „Bosnia" bebaut; doch erwies sich der Gang in den höheren
Horizonten als von den Alten bereits abgebaut, weshalb der Betrieb vorläufig aufgelassen
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bosnien und Herzegowina, Band 22
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Bosnien und Herzegowina
- Band
- 22
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.34 x 22.94 cm
- Seiten
- 536
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch